Der Verderber der Jungen: Sodomie, Skandal und der mittelalterliche Klerus

Bewertung:   (4,4 von 5)

Der Verderber der Jungen: Sodomie, Skandal und der mittelalterliche Klerus (Dyan Elliott)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch „The Corrupter of Boys“ von Dayan Elliott bietet eine gründliche Untersuchung der langen Geschichte des sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche, insbesondere des Missbrauchs von Jungen. Er argumentiert, dass die Einstellung der Kirche zur Sexualität diesen anhaltenden Skandal vom Mittelalter bis in die Gegenwart begünstigt hat. Die Erzählung wird durch umfangreiche Recherchen und bibliografische Hinweise unterstützt, die den wissenschaftlichen Ansatz des Autors unterstreichen.

Vorteile:

Das Buch wird für seine brillante und faire Auseinandersetzung mit einem erschütternden Thema gelobt. Die Leser schätzen die gründliche Recherche und die wissenschaftlichen Verweise sowie die Fähigkeit des Autors, gängige Vorstellungen über den zeitlichen Ablauf des Missbrauchs in der Kirche in Frage zu stellen. Das Werk ist auch für diejenigen wertvoll, die selbst Missbrauch erlebt haben und den historischen Kontext und die anhaltenden Folgen verstehen wollen.

Nachteile:

Einige Leser werden die detaillierte Untersuchung des historischen Missbrauchs vielleicht als Herausforderung oder schwer verdaulich empfinden. Das Buch konfrontiert mit der dunklen Realität des Fehlverhaltens von Geistlichen, was für manche beunruhigend sein mag. Außerdem könnte die kritische Haltung gegenüber der Kirche für Gläubige schwer mit ihrem Glauben in Einklang zu bringen sein.

(basierend auf 1 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The Corrupter of Boys: Sodomy, Scandal, and the Medieval Clergy

Inhalt des Buches:

Im vierten Jahrhundert begannen die Kleriker, sich von den Laien durch ihren gesteigerten Anspruch auf Heiligkeit zu unterscheiden. Da das klerikale Zölibat der Schlüssel zu dieser Unterscheidung war, wurden religiöse Autoritäten aller Couleur - patristische Autoren, Päpste, Theologen, Kanonisten, Klostergründer und Kommentatoren - zunehmend sensibel für sexuelle Skandale, in die der Klerus verwickelt war, und entwickelten ausgeklügelte Taktiken, um peinliche Verfehlungen zu verbergen oder zu vertuschen. Dyan Elliott zufolge diktierte die Angst vor Skandalen bestimmte Handlungs- und Untätigkeitsweisen, deren Folgen heute schmerzlich spürbar sind. In The Corrupter of Boys (Der Verführer von Jungen) zeigt sie, wie die skandalvermeidende Politik auf jeder nur denkbaren Ebene der kirchlichen Hierarchie in Verbindung mit dem Erfordernis des klerikalen Zölibats den weit verbreiteten sexuellen Missbrauch von Jungen und männlichen Jugendlichen innerhalb der Kirche ermöglicht hat.

Elliott untersucht die Lehren und Praktiken von mehr als einem Jahrtausend, um die Ursprünge einer Kultur der Geheimhaltung und des Verbergens der Sünde aufzudecken. Sie zeichnet die Kontinuitäten und Veränderungen in der Verwendung von Jungen als Sexualobjekte von der Spätantike bis ins Hochmittelalter nach, bevor sie sich auf vier spezifische Milieus konzentriert, in denen Jungen und Heranwachsende im Hoch- und Spätmittelalter besonders gefährdet waren: das Kloster, der Chor, die Schulen und der bischöfliche Hof.

The Corrupter of Boys ist ein Werk von verblüffender Breite und beunruhigender Resonanz, denn Elliott kommt zu dem Schluss, dass dieselben klerikalen Vorrechte und Privilegien, die in der Spätantike und im Mittelalter formuliert wurden - und dieselben Strategien zur Vertuschung des Missbrauchs, den sie ermöglichten -, nach wie vor sehr präsent sind.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780812252521
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2020
Seitenzahl:448

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