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Delusions of Innocence: The Tragic Case of Stefan Kiszko
Der Fall von Stefan Kiszko wirft einen dunklen Schatten auf die britische Justiz. Völlig losgelöst von dem Mord, für den er verurteilt wurde - dem an der elfjährigen Lesley Molseed - verbrachte er 16 Jahre im Gefängnis, wo er als Sexualstraftäter gequält wurde und an dem litt, was ein Experte als „Unschuldswahn“ bezeichnete.
Wie Michael O'Connell erklärt, war es vielmehr das System, in das er verstrickt war, das unter „Schuldwahn“ litt. Kiszko konnte nicht der Angreifer von Lesley sein, wie später durch die DNA und die medizinische Tatsache, dass er kein Sperma produzieren konnte, festgestellt wurde. Doch ein falsches Geständnis, das ein korrupter Polizeibeamter für ihn verfasst hatte, setzte einen Prozess in Gang, von dem er sich nie mehr erholte und nur kurze Zeit nach seiner Entlassung starb.
O'Connell untersucht jedes Detail des Falles und geht dabei besonders auf die Schwächen der beteiligten Anwälte, Ermittler und Wissenschaftler ein, die allesamt die Anzeichen übersehen oder ignoriert haben, die auf eine frühzeitige Entlassung aus einer fehlgeleiteten Strafverfolgung hätten hinweisen müssen. Alle scheinen von der Dynamik erfasst worden zu sein, die ursprünglich durch polizeiliche Methoden angeheizt wurde, die nun hoffentlich lange vorbei sind.
Die ausführlichste verfügbare Abhandlung. Enthält das ursprüngliche Geständnis und den Widerruf von Kiszko.