Bewertung:

Das Buch „Der Weg der 88 Tempel“ von Robert Sibley ist ein bewegender Bericht über die Pilgerreise des Autors auf der Insel Shikoku, in dem persönliche Erfahrungen und Beziehungen, die auf der Reise entstanden sind, im Vordergrund stehen. Während er die Essenz der Pilgerreise und Einblicke in die japanische Kultur einfängt, vermissten einige Leser detaillierte Beschreibungen der Tempel selbst.
Vorteile:Der Schreibstil ist fesselnd und emotional ansprechend, mit einem starken Fokus auf persönliche Beziehungen und die spirituellen Aspekte der Pilgerreise. Die Leserinnen und Leser schätzten die kulturellen Einblicke und die ehrlichen Überlegungen der Autorin. Auch das dramatische Ende und der Humor trugen positiv zum Leseerlebnis bei.
Nachteile:Mehrere Leser bemängelten das Fehlen von detaillierten Beschreibungen oder Bildern der Tempel, so dass sie sich mehr über die architektonischen und kulturellen Aspekte wünschten. Einige erwarteten praktische Reiseinformationen und hatten den Eindruck, dass es sich eher um eine persönliche Erzählung als um einen Reiseführer handelt. Außerdem äußerten einige ihre Enttäuschung über das Fehlen von Illustrationen.
(basierend auf 43 Leserbewertungen)
The Way of the 88 Temples: Journeys on the Shikoku Pilgrimage
Auf der Suche nach etwas, das über das hinausgeht, was die moderne Gesellschaft zu bieten hat, wandte sich Robert Sibley an einen uralten Ort, um das wiederzufinden, was verloren gegangen ist. Der Henro Michi ist eine der ältesten und berühmtesten Pilgerrouten in Japan.
Er besteht aus einem Rundweg mit achtundachtzig Tempeln, der um Shikoku, die kleinste der vier japanischen Hauptinseln, herumführt. Jeder henro oder Pilger soll den Spuren von Kōbō Daishi folgen, dem Asketen aus dem neunten Jahrhundert, der die buddhistische Sekte Shingon gründete. Im Laufe von zwei Monaten ging der Autor diese 1 400 Kilometer lange Strecke (etwa 870 Meilen) zu Fuß, besuchte die heiligen Stätten und führte die vorgeschriebenen Rituale durch.
Obwohl er selbst ein Gaijin, also ein Ausländer, war, sah Sibley auf dem Weg keinen anderen Pilger, der nicht Japaner war. Einige der Menschen, denen er begegnete, wurden nicht nur enge Weggefährten, sondern auch eifrige Lehrer der Sprache und Kultur.
Die Geschichten dieser Mitpilger ergänzen die Erzählung des Autors auf unerwartete und eindrucksvolle Weise. Sibleys Beschreibungen der natürlichen Umgebung, der Sitten und Gebräuche, der Tempel und Gästehäuser werden jeden Leser inspirieren, der sich danach sehnt, der Enge des Alltags zu entfliehen und sich auf die emotionale, psychologische und spirituelle Dimension einer Pilgerreise einzulassen.