Bewertung:

Die Rezensionen zu Baughens Buch lassen eine starke Kritik an der Führung der RAF und ihrer Effizienz während des Krieges erkennen. Der Autor bringt seine Verachtung für die Entscheidungen der RAF zum Ausdruck, insbesondere in Bezug auf die Leistung ihrer Flugzeuge und ihre strategischen Entscheidungen, wobei der Schwerpunkt auf den Beschränkungen der britischen Bomber und Jäger im Vergleich zu den ausländischen Gegenspielern liegt.
Vorteile:Das Buch zeigt die Ineffizienz und die strategischen Fehler der RAF auf und übt scharfe Kritik an ihren Management- und Einsatzentscheidungen. Es wirft wichtige Fragen über die bürokratische Besessenheit von strategischen Bombenangriffen und ihre Folgen für Armee und Marine auf.
Nachteile:Der Rezensent ist der Ansicht, dass Baughens Sichtweise zu sehr von der Rückschau beeinflusst ist, was zu einer möglichen Voreingenommenheit in seiner Analyse führt. Beanstandet wird auch die abschätzige Behandlung wichtiger Diskussionen, wie z. B. die Erkenntnisse von Adam Tooze, was auf eine mangelnde Gründlichkeit bei der Erforschung unterschiedlicher Standpunkte hindeutet.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Raf's Road to D-Day: The Struggle to Exploit Air Superiority, 1943-1944
Im Sommer 1943 schien das Schicksal des Dritten Reiches besiegelt. Die vereinte Macht Großbritanniens und der Commonwealth-Staaten, der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion hatte einen deutschen Sieg unmöglich gemacht. Es blieb nur noch die Frage zu entscheiden, wie die Alliierten ihren Sieg vollenden sollten. Würden strategische Bombenangriffe den Ausschlag geben, oder würden Boden- und Luftstreitkräfte gemeinsam die wichtigere Rolle spielen?
Greg Baughen verfolgt die Luft- und Landschlachten in Italien, Frankreich und Deutschland zwischen 1943 und Anfang 1944 sowie die ebenso erbitterten Kämpfe hinter den Kulissen, als die Befehlshaber der Armee und der Luftwaffe darüber debattierten und stritten, wie der Krieg gewonnen werden sollte. Er zeichnet die Irrungen, Wirrungen und Erfolge der Bomberoffensive nach und beurteilt, ob die Bomberstrategie den Krieg letztlich verkürzt oder verlängert hat. Er erklärt, wie die Luftunterstützung der Armee nach den Erfolgen der Desert Air Force zurückging und wie dies dazu führte, dass die Truppen bei der Landung an den D-Day-Stränden in der Normandie nicht unterstützt werden konnten. Er beschreibt auch die anschließende Wiederbelebung der taktischen Luftunterstützung und wie diese in den nachfolgenden Kampagnen eine Schlüsselrolle spielte, stellt aber in Frage, ob Eisenhower, Montgomery oder Tedder jemals verstanden haben, wie sie die ihnen zur Verfügung stehenden massiven Luftstreitkräfte am besten nutzen konnten.
Anhand von Archivdokumenten und Berichten aus der damaligen Zeit geht der Autor auf einige grundlegende Fragen der Verteidigung ein. War die Unabhängigkeit der RAF ein Vorteil oder ein Hindernis für die Alliierten? Inwieweit trug das Kriegsministerium die Schuld an den Unzulänglichkeiten bei der Luftunterstützung der Armee? Verstand Großbritannien, wie sich die Methoden der Kriegsführung im zwanzigsten Jahrhundert weiterentwickelten? Er wirft einen Blick darauf, wie das Luftfahrtministerium die während des Krieges gewonnenen Erkenntnisse interpretierte. War die Verteidigungspolitik der zwanziger und dreißiger Jahre noch gültig? Waren sie jemals gültig gewesen?
Dies ist also die Geschichte der Entscheidungen und Maßnahmen, die die RAF in den Monaten vor dem D-Day und der Landung in der Normandie traf.