Der weiße Markt der Drogen: Big Pharma und die verborgene Geschichte der Drogensucht in Amerika

Bewertung:   (4,8 von 5)

Der weiße Markt der Drogen: Big Pharma und die verborgene Geschichte der Drogensucht in Amerika (David Herzberg)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch „White Market Drugs: Big Pharma and the Hidden History of Addiction in America“ von Dr. David Herzberg bietet eine umfassende Untersuchung der historischen Zusammenhänge zwischen Arzneimitteln, Sucht und Regulierungspolitik in Amerika. Er zeigt die Unzulänglichkeiten des Verbraucherschutzes und die zyklische Natur von Arzneimittelkrisen auf, die sowohl von den Motiven des Marktes als auch von den Reaktionen der politischen Entscheidungsträger beeinflusst werden. Herzberg plädiert für eine Neubewertung der Art und Weise, wie die Gesellschaft sowohl medizinische als auch illegale Drogen betrachtet und reguliert.

Vorteile:

Das Buch ist akribisch recherchiert und bietet eine tiefgründige und aufschlussreiche Geschichte der kontrollierten Pharmazeutika. Es ist gut geschrieben, informativ und präsentiert komplexe Ideen in einer fesselnden Art und Weise. Die Leser werden es als augenöffnend empfinden, insbesondere im Hinblick auf die Zusammenhänge zwischen Ethnie, Klasse und Arzneimittelpolitik sowie auf den Kreislauf von Pharmamarketing und Verbrauchersicherheit.

Nachteile:

Einige Leser werden die Thematik aufgrund der komplexen historischen Analyse möglicherweise als sehr dicht empfinden. Darüber hinaus kann die Kritik an den Pharmaunternehmen und den behördlichen Maßnahmen dazu führen, dass sich einige von der düsteren Darstellung des Versagens der Arzneimittelpolitik überfordert fühlen.

(basierend auf 3 Leserbewertungen)

Originaltitel:

White Market Drugs: Big Pharma and the Hidden History of Addiction in America

Inhalt des Buches:

Die gegenwärtige Opioidkrise wird weithin als neu und beispiellos angesehen. Dem ist nicht so. Sie ist lediglich die jüngste in einer langen Reihe von Drogenkrisen, die sich über ein Jahrhundert zurückziehen. In White Market Drugs erforscht David Herzberg diese Krisen und die Drogen, die sie ausgelöst haben, von Bayer's Heroin bis Purdue's OxyContin und all die Drogen dazwischen: Barbiturate „goof balls“, Amphetamine „thrill pills“, die „Liebesdroge“ Quaalude und mehr. Wie Herzberg argumentiert, fand die überwiegende Mehrheit der amerikanischen Erfahrungen mit Drogen und Sucht in den von ihm so genannten „weißen Märkten“ statt, in denen die Verschreibung von Suchtmitteln legal und medizinisch anerkannt ist.

Diese Märkte sind weithin bekannt, aber niemand hat erklärt, wie sie in einem Land, das für seine "Drogenkriege" berühmt ist, so zentral für das medizinische System wurden - bis jetzt. Auf der Grundlage von Bundes-, Staats-, Industrie- und medizinischen Archiven sowie einer Fülle veröffentlichter Quellen stellt Herzberg die geteilte amerikanische Drogengeschichte wieder her und erzählt erstmals die ganze Geschichte. Er zeigt, dass die treibende Frage für die politischen Entscheidungsträger nie darin bestand, wie man den Konsum von Suchtmitteln verbieten kann, sondern wie man ihre Verfügbarkeit in medizinischen Zusammenhängen sicherstellen kann, in denen die Rentabilität oft schwerer wiegt als die öffentliche Sicherheit. Der Zugang zu den weißen Märkten war somit ein zweischneidiges Schwert für sozial privilegierte Konsumenten, während farbige Gemeinschaften mit Ausgrenzung und strafenden Drogenverboten konfrontiert waren. Um dieser aussichtslosen Situation entgegenzuwirken, plädiert Herzberg für einen Verbraucherschutzansatz, der alle Drogenmärkte streng reguliert und gleichzeitig suchtkranken Menschen einen sicheren und zuverlässigen Zugang zu medikamentengestützter Behandlung gewährleistet. Um dies zu erreichen, muss die vor einem Jahrhundert entstandene Kluft zwischen Drogen und Medikamenten überdacht werden, die im Gegensatz zu den meisten politischen Maßnahmen jener rassentrennenden Ära bis ins 21.

Jahrhundert nur die jüngste in einer langen Geschichte ähnlicher Krisen der Arzneimittelabhängigkeit ist, zwingt uns Herzberg, unsere grundlegendsten Vorstellungen über die Drogenpolitik und die Sucht selbst zu überdenken - Vorstellungen, die uns seit über einem Jahrhundert katastrophal im Stich lassen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780226731889
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2020
Seitenzahl:400

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