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The Value of Solitude: The Ethics and Spirituality of Aloneness in Autobiography
Die meisten Menschen haben ein zwiespältiges Verhältnis zur Einsamkeit. Sie lieben oder fürchten sie, je nachdem, wie sie das Alleinsein zu bestimmten Zeiten ihres Lebens erleben. In The Value of Solitude (Der Wert der Einsamkeit) untersucht John Barbour, auf welche Weise positive und negative Erfahrungen der Einsamkeit als religiös bedeutsam interpretiert wurden. Er zeigt auch, wie Einsamkeit ethische Fragen aufwerfen kann, wenn Autoren die Tugenden und Gefahren des Alleinseins bewerten und überlegen, wie soziale Interaktion und Rückzug in einem Leben am sinnvollsten kombiniert werden können.
Barbours Werk unterscheidet sich von früheren Büchern über Einsamkeit in zweierlei Hinsicht: Es verbindet Einsamkeit mit Ethik und Spiritualität und nähert sich der Einsamkeit über die Autobiographie. Barbour spannt den Bogen von der frühchristlichen und mittelalterlichen Zeit bis ins zwanzigste Jahrhundert, indem er die verschiedenen Einsamkeitserfahrungen von Schriftstellern wie Augustinus, Petrarca, Montaigne, Gibbon, Rousseau, Thoreau, Thomas Merton und Paul Auster untersucht. Für viele Autoren ist der Prozess des Schreibens einer Autobiografie selbst eine Form der Einsamkeit, eine Loslösung von anderen, um ein neues Gefühl der persönlichen Identität zu entdecken oder zu schaffen. Die Einsamkeit hilft diesen Autoren, ihr Leben entsprechend ihren moralischen Idealen und spirituellen Bestrebungen neu auszurichten.
Der Wert der Einsamkeit zeigt, dass das Thema der Einsamkeit in der Autobiographie fortbesteht und lebendig ist, und wie die literarische Form und Struktur der Autobiographie durch ethische und religiöse Überlegungen zum Alleinsein geprägt sind. Das Werk richtet sich an Religionswissenschaftler und Theologen, an Literaturkritiker und Autobiographie-Spezialisten sowie an Leser, die sich für die Erfahrung der Einsamkeit und ihre moralische und spirituelle Bedeutung interessieren.