Bewertung:

Das Buch bietet eine historische und theoretische Untersuchung der Rolle des Obersten Gerichtshofs der USA in Bezug auf die öffentliche Meinung und die richterliche Kontrolle und argumentiert gegen die Vorstellung, dass der Gerichtshof überwiegend antidemokratisch ist. Es bietet eine detaillierte soziologische Studie des Gerichtshofs, auch wenn einige Kritiker auf Mängel in der historischen Analyse hinweisen.
Vorteile:Das Buch ist sehr informativ, fesselnd und stellt eine klare Erforschung komplexer rechtlicher Konzepte dar. Die Leser schätzen den detaillierten historischen Kontext, den wissenschaftlichen Einblick und die Beherrschung der Materie durch den Autor. Es wird auch als ausgezeichnete Quelle für Studenten der Strafjustiz empfohlen.
Nachteile:In einigen Rezensionen wird darauf hingewiesen, dass der theoretische Rahmen fragwürdig ist und dass der Autor Fakten streckt oder auslässt, um sie in seine Erzählung einzupassen. Es gibt Bedenken, dass die Analyse historische Perioden wie die Lochner-Ära zu sehr vereinfacht und nicht überzeugend aufzeigt, wie der Gerichtshof in Zeiten erheblicher öffentlicher Meinungsverschiedenheiten auf die öffentliche Meinung reagierte.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Will of the People
In den letzten Jahren haben die Richter des Obersten Gerichtshofs endgültig über Themen wie Abtreibung, Schulgebet und Militärtribunale im Krieg gegen den Terror entschieden. Sie haben eine der umstrittensten Präsidentschaftswahlen der amerikanischen Geschichte entschieden. Trotz ihrer Macht stehen die Richter nie zur Wahl und bekleiden ihr Amt auf Lebenszeit. Diese Kombination aus Einfluss und scheinbarer Zügellosigkeit hat viele dazu veranlasst, sich zu beschweren, dass die richterliche Autorität etwas Unrechtmäßiges, ja sogar Undemokratisches an sich hat.
In The Will of the People (Der Wille des Volkes) stellt Barry Friedman diese Behauptung in Frage, indem er zeigt, dass das Gericht immer einer höheren Macht unterworfen war: der amerikanischen Öffentlichkeit. Richterliche Positionen wurden abgeschafft, die Zuständigkeit der Richter wurde eingeschränkt, der Gerichtshof wurde überfüllt und unpopuläre Entscheidungen wurden abgelehnt. Zumindest in den letzten sechzig Jahren haben die Richter darauf geachtet, dass sich ihre Entscheidungen nicht zu weit von der öffentlichen Meinung entfernen.
Friedmans bahnbrechende Darstellung der Beziehung zwischen der öffentlichen Meinung und dem Obersten Gerichtshof - von der Unabhängigkeitserklärung bis zum Ende des Rehnquist-Gerichts im Jahr 2005 - zeigt detailliert, wie das amerikanische Volk seine umstrittenste Institution akzeptierte und damit die Bedeutung der Verfassung prägte.