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Germany and the Black Diaspora: Points of Contact, 1250-1914
Die reiche Geschichte der Begegnungen zwischen Menschen aus den deutschsprachigen Teilen Europas und Menschen afrikanischer Abstammung vor dem Ersten Weltkrieg ist in der historischen Literatur weitgehend unbeachtet geblieben - nicht zuletzt deshalb, weil Deutschland erst viel später als andere europäische Nationen eine Nation wurde und sich an der Kolonisierung beteiligte. In diesem Band werden die Überschneidungen zwischen Schwarzer und deutscher Geschichte über acht Jahrhunderte hinweg dargestellt, während gleichzeitig Kontinuitäten und Brüche in der Wahrnehmung der Schwarzen durch die Deutschen aufgezeigt werden.
Die Gegenüberstellung dieser Überschneidungen zeigt, dass negative deutsche Wahrnehmungen von Schwarzer Hautfarbe auf Rassentheorien des 19. Jahrhunderts zurückgehen und dass frühere Konstruktionen von „Ethnie“ weitaus differenzierter waren.
Die Autoren stellen ein breites Spektrum schwarz-deutscher Begegnungen vor, von Darstellungen schwarzer Heiliger in der religiösen Kunst des Mittelalters bis hin zu schwarzen Hessen, die im Amerikanischen Revolutionskrieg kämpften, von kamerunischen Kindern, die in Deutschland unterrichtet wurden, bis hin zu afroamerikanischen Landwirten im deutschen Protektorat Togoland. Jedes Kapitel untersucht die individuellen und kollektiven Reaktionen auf diese interkulturellen Berührungspunkte.