Bewertung:

Die Rezensionen der „Dialektik der Aufklärung“ von Theodor Adorno und Max Horkheimer heben ihre Bedeutung als kritisches philosophisches Werk hervor, das die Annahmen des aufklärerischen Denkens und des Kapitalismus in Frage stellt. Während viele Rezensenten seine Tiefe und Relevanz schätzen, weisen sie auch auf Probleme mit der Übersetzung und der Präsentation des Materials hin.
Vorteile:⬤ Bietet tiefgreifende Kritik an Aufklärung und Kapitalismus.
⬤ Aufschlussreiche Analyse von kulturellen Phänomenen und Ideologie.
⬤ Wichtig für Wissenschaftler in den Bereichen Philosophie, Kulturwissenschaften und kritische Theorie.
⬤ Fesselnder Schreibstil, besonders in bestimmten Abschnitten.
⬤ Relevant und anwendbar auf zeitgenössische soziale Fragen.
⬤ Dichter und anspruchsvoller Text, der eine sorgfältige Lektüre erfordert.
⬤ Einige Rezensenten fanden den Schreibstil herablassend oder übermäßig komplex.
⬤ Probleme mit der Übersetzung (z. B. unübersetzte Sprachen und schlechte Fußnotenverknüpfungen).
⬤ Die Kindle-Version wurde wegen schlechter Formatierung und nicht verlinkter Verweise kritisiert.
⬤ Einige Rezensenten waren der Meinung, dass die Behauptungen des Buches nicht ausreichend empirisch untermauert sind.
(basierend auf 45 Leserbewertungen)
Dialectic of Enlightenment
Die Dialektik der Aufklärung ist zweifellos die einflussreichste Veröffentlichung der Frankfurter Schule der Kritischen Theorie. Während des Zweiten Weltkriegs geschrieben und privat verbreitet, erschien sie 1947 in Amsterdam in einer gedruckten Ausgabe. Wir hatten uns nichts Geringeres vorgenommen, schreiben die Autoren im Vorwort, als zu erklären, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.
Doch das Werk geht weit über eine bloße Kritik am Zeitgeschehen hinaus. Historisch weit zurückliegende Entwicklungen, ja die Entstehung der abendländischen Geschichte und der Subjektivität selbst aus dem Kampf gegen die Naturgewalten, wie sie in den Mythen dargestellt werden, sind in einem weiten Bogen mit den bedrohlichsten Erfahrungen der Gegenwart verbunden.
Das Buch besteht aus fünf Kapiteln, die auf den ersten Blick nicht miteinander verbunden sind, und einer Reihe kürzerer Anmerkungen. Die verschiedenen Analysen betreffen Phänomene wie die Loslösung der Wissenschaft vom praktischen Leben, die formalisierte Moral, den manipulativen Charakter der Unterhaltungskultur und eine paranoide Verhaltensstruktur, die sich im aggressiven Antisemitismus ausdrückt und die Grenzen der Aufklärung markiert. Die Autoren sehen in diesen Phänomenen ein gemeinsames Element, nämlich die Tendenz zur Selbstzerstörung der Leitkriterien, die dem aufklärerischen Denken von Anfang an innewohnten. Anhand historischer Analysen zur Erhellung der Gegenwart zeigen sie vor dem Hintergrund einer Vorgeschichte der Subjektivität, warum der nationalsozialistische Terror keine Verirrung der modernen Geschichte war, sondern tief in den Grundzügen der westlichen Zivilisation verwurzelt ist.
Adorno und Horkheimer sehen die Selbstzerstörung der abendländischen Vernunft in einer historischen und schicksalhaften Dialektik zwischen der Herrschaft der äußeren Natur und der Gesellschaft begründet. Sie führen die Aufklärung, die diese Sphären voneinander trennte, auf ihre mythischen Wurzeln zurück. Aufklärung und Mythos sind also keine unversöhnlichen Gegensätze, sondern dialektisch vermittelte Qualitäten des realen wie des geistigen Lebens. Der Mythos ist bereits Aufklärung, und die Aufklärung kehrt in die Mythologie zurück. Dieses Paradoxon ist die Grundthese des Buches.
Diese Neuübersetzung, die auf dem Text der Gesamtausgabe der Werke Max Horkheimers basiert, enthält Textvarianten, Kommentare dazu und eine redaktionelle Diskussion über die Stellung dieses Werks in der Entwicklung der Kritischen Theorie.