Bewertung:

Die Biografie von Denis Diderot bietet einen detaillierten Einblick in sein Leben, seine Beiträge zur Aufklärung und seine Rolle als Schlüsselfigur hinter der Encyclopédie. Der Autor hebt Diderots intellektuelle Ehrlichkeit, seine Leidenschaft für das freie Denken und seine Kritik an gesellschaftlichen Normen hervor und bietet gleichzeitig eine klare, gut recherchierte Erzählung, die zugänglich und fesselnd ist.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und fesselnd geschrieben
⬤ bietet einen umfassenden Überblick über Diderots Leben und seine Beiträge zum intellektuellen Denken
⬤ erforscht seinen Charakter, seinen Humor und seine tiefgründigen Einsichten
⬤ wurde von den Lesern für seine Klarheit und Lesbarkeit gelobt
⬤ bietet einen historischen Kontext und die Bedeutung von Diderots Werken.
⬤ Einige Leser fanden es zu einführend und es fehlte an Tiefe in bestimmten philosophischen Diskussionen
⬤ ein paar bemerkten, dass der Text manchmal fade oder farblos sein könnte
⬤ gemischte Meinungen über den Grad der Ausführlichkeit im Vergleich zu bestehenden Biographien
⬤ Enttäuschung bei denjenigen, die eine analytischere Erforschung von Diderots Philosophie erwarteten.
(basierend auf 32 Leserbewertungen)
Diderot and the Art of Thinking Freely
Eine temperamentvolle Biografie des prophetischen und sympathischen Philosophen, der die Grundlagen der modernen Welt mitgestaltet hat.
Denis Diderot wird oft mit dem jahrzehntelangen Kampf um die Entstehung der ersten umfassenden Enzyklopädie der Welt in Verbindung gebracht. Doch seine kühnste Arbeit fand im Verborgenen statt. Als er 1749 wegen seines Atheismus ins Gefängnis geworfen wurde, beschloss Diderot, seine besten Bücher für die Nachwelt aufzubewahren - für uns, um genau zu sein. In dem erstaunlichen Fundus an unveröffentlichten Schriften, die er nach seinem Tod hinterließ, stellte Diderot praktisch alle akzeptierten Wahrheiten seines Jahrhunderts in Frage, von der Unantastbarkeit der Monarchie über die rassische Rechtfertigung des Sklavenhandels bis hin zu den Normen der menschlichen Sexualität. Eine der aufmerksamsten Leserinnen Diderots war Katharina die Große, die ihn nicht nur finanziell unterstützte, sondern ihn auch nach St. Petersburg einlud, um über die Möglichkeit einer Demokratisierung des russischen Reiches zu sprechen.
In dieser thematisch gegliederten Biografie beschreibt Andrew S. Curran anschaulich Diderots gequälte Beziehung zu Rousseau, seinen merkwürdigen Briefwechsel mit Voltaire, seine leidenschaftlichen Affären und seine oft ikonoklastischen Positionen zu Kunst, Theater, Moral, Politik und Religion. Was dieses Buch jedoch am besten herausstellt, ist, dass die persönliche Zerrissenheit des Schriftstellers ein wesentlicher Teil seines Genies und seiner Fähigkeit war, sich über Tabus, Dogmen und Konventionen hinwegzusetzen.