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The Anatomy of Blackness: Science & Slavery in an Age of Enlightenment
Dieser Band untersucht die Textualisierung des Schwarzafrikaners im europäischen Denken der Aufklärungszeit.
Andrew S. Curran schreibt die Geschichte der Schwarzen neu, indem er die Praktiken der Leser des achtzehnten Jahrhunderts nachvollzieht.
Anhand französischer und europäischer Reiseberichte, Naturgeschichten, anatomischer Werke, Pro- und Anti-Sklaverei-Traktate, philosophischer Abhandlungen und literarischer Texte zeigt Curran, wie Naturforscher und Philosophen aus der Reiseliteratur schöpften, um das wahrgenommene Problem des menschlichen Schwarzseins innerhalb der entstehenden Humanwissenschaften zu diskutieren. Er beschreibt, wie eine Reihe heute vergessener Anatomen das Verständnis der Epoche von Schwarzafrikanern revolutionierte, und zeichnet die Verlagerung der Sklaverei-Debatte von den moralischen, merkantilen und theologischen Bereichen auf den "schwarzen Körper" selbst nach. Indem er diese Entwicklung nachzeichnet, zeigt er, wie sich Schwarzsein von einer bloßen Beschreibung in früheren Zeiten zu einer Sache entwickelte, die gemessen, seziert, behandelt und oft brutalisiert wurde.
Durchdringend und umfassend zeigt The Anatomy of Blackness, dass der afrikanistische Diskurs des 18. Jahrhunderts keineswegs eine monolithische Idee war, sondern aus einem lebhaften, vielfältigen Dialog hervorging, an dem Missionare, Sklavenhändler, Kolonisten, Naturforscher, Anatomen, Philosophen und Afrikaner selbst beteiligt waren.