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Castoffs of Capital: Work and Love Among Garment Workers in Bangladesh
Widerlegung von Stereotypen über Bekleidungsarbeiterinnen in der globalen Bekleidungsindustrie
Castoffs of Capital untersucht, wie Bekleidungsarbeiterinnen ihre Arbeit und ihr Privatleben im Würgegriff des globalen Kapitals erleben. Auf der Grundlage von Feldforschungen in Bangladesch lenkt die Anthropologin Lamia Karim die Aufmerksamkeit auf das Leben älterer Frauen, die aus der Fabrikarbeit ausgeschieden sind, was bisher weitgehend ignoriert wurde, und führt so eine neue Dimension in das Verständnis einer weiblichen Erwerbsbevölkerung ein, die heute in Bangladesch etwa vier Millionen Menschen umfasst.
Mit dem Blick der feministischen Arbeitsforschung stellt Castoffs of Capital diese Frauen nicht nur als Arbeiterinnen in den Vordergrund, sondern auch als Mütter, Ehefrauen, Schwestern, Geliebte, Freundinnen und politische Akteurinnen. Karim konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen Arbeit, Geschlecht und der Tatsache, dass das globale Kapital arme Frauen ins Visier nimmt, um seine Marktdurchdringung voranzutreiben, und zeigt, wie Frauen in diesen Räumen navigieren, indem sie neue Subjektformationen annehmen. Sie verortet das Streben dieser Frauen nach dem „guten Leben“ nicht nur in materiellen Annehmlichkeiten, sondern auch in ihrer Sehnsucht nach Liebe und sexueller Erfüllung, die sie für einen Moment die Prekarität ihrer Existenz im Schatten des Kapitals vergessen lässt.
Anhand detaillierter ethnografischer Studien untersucht dieses innovative und schön geschriebene Buch das Entstehen und Vergehen der Wünsche und Sehnsüchte, der Liebe und des Leids, der Hoffnungen und Verzweiflungen, der Triumphe und Kämpfe dieser Frauen.