
The Preservation of Art and Culture in Times of War
Konflikte um kulturelles Erbe sind zunehmend zu einem normalen Bestandteil von Kriegen geworden. Heute sind systematische Ausbeutung, Manipulation, Angriffe und Zerstörung des kulturellen Erbes durch staatliche und nichtstaatliche Akteure Teil der meisten gewaltsamen Konflikte in der Welt.
Solche Handlungen sind oft vorsätzlich und basieren auf gut geplanten Strategien, um Gruppen von Menschen und Gemeinschaften Schaden zuzufügen. Mit dem zunehmenden Bewusstsein für die Rolle, die das kulturelle Erbe im Krieg spielt, sind Wissenschaftler und Praktiker dazu übergegangen, die konfliktbedingte Zerstörung des kulturellen Erbes nicht mehr als kulturelle Tragödie zu betrachten, sondern sie als ein wichtiges Thema der nationalen Sicherheit zu begreifen. Der Wunsch, Kulturgüter um ihrer selbst willen zu schützen, hat sich dahingehend verändert, dass ihr Schutz als Teil einer umfassenderen Friedens- und Sicherheitsagenda gesehen wird.
Die Sorge um das kulturelle Erbe geht also über die kulturelle Sphäre hinaus und umfasst auch den Schutz der Zivilbevölkerung, die Finanzierung des Terrorismus, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft und die Folgen von Konflikten. Versöhnung, hybride Kriegsführung und die Geopolitik von Territorialkonflikten.
Dieser Band soll das öffentliche Verständnis für die sich entwickelnde Verbindung zwischen kulturellem Erbe und Sicherheit im 21. Jahrhundert zu vertiefen.
Unter Einbeziehung verschiedener Disziplinen und Perspektiven untersuchen die Kapitel dieses Bandes die komplexen Beziehungen zwischen der vorsätzlichen Zerstörung und dem Missbrauch von Kulturerbe in Konfliktzeiten einerseits und grundlegenden gesellschaftlichen Werten, Rechtsgrundsätzen und nationaler Sicherheit andererseits.