Bewertung:

Thomas Vinciguerras „Cast of Characters“ bietet eine detaillierte und fesselnde Darstellung der Autoren und Redakteure hinter The New Yorker, die ihre exzentrischen Persönlichkeiten und die reiche Geschichte der Zeitschrift einfangen. Die Erzählung ist gut recherchiert, witzig und unterhaltsam und richtet sich sowohl an Gelegenheitsleser als auch an Literaturliebhaber.
Vorteile:Gut recherchiert, fesselnder und witziger Schreibstil, erweckt die Charaktere zum Leben, fängt die Geschichte von The New Yorker wirkungsvoll ein, eignet sich sowohl für Fans als auch für Neueinsteiger, enthält wertvolle Einblicke in Schreib- und Redaktionspraktiken.
Nachteile:Einige Leser empfanden die Struktur des Buches als unscharf, da es zunächst als Biografie von Wolcott Gibbs beginnt und sich dann auf andere Figuren ausweitet, was für manche die Übersichtlichkeit beeinträchtigen könnte.
(basierend auf 54 Leserbewertungen)
Cast of Characters - Wolcott Gibbs, E. B. White, James Thurber, and the Golden Age of The New Yorker
Von seiner Geburt im Jahr 1925 bis zu den ersten Tagen des Kalten Krieges hat sich The New Yorker langsam aber sicher als die renommierteste, unterhaltsamste und informativste Publikumszeitschrift des Landes durchgesetzt. In Cast of Characters zeichnet Thomas Vinciguerra ein Porträt des Kaders der Zeitschrift, der aus charmanten, witzigen, getriebenen, gestörten und brillanten Autoren und Redakteuren besteht.
Er stellt uns Wolcott Gibbs vor, Theaterkritiker, Allround-Witzbold und Autor einer berüchtigten Parodie des Time-Magazins aus dem Jahr 1936. Wir lernen den anspruchsvollen und exzentrischen Gründungsredakteur Harold Ross kennen, der seinen Untergebenen routinemäßig mitteilte: "Ich feuere Sie, weil Sie kein Genie sind", und der einmal ein Paar seiner Unterhosen an Walter Winchell schickte, der ihm vorgeworfen hatte, er ziehe es vor, mit nacktem Hintern unter seinen Hosen zu erscheinen. Hinzu kommen der temperamentvolle, blinde James Thurber, ein brillanter Karikaturist und wild erfinderischer Fabulierer, und der rätselhafte E. B. White - ein unvergleichlicher Prosastilist und Ross' Lieblingssohn -, der die beeindruckende Belletristik-Redakteurin Katharine Angell heiratete. Dann ist da noch der schneidige St. Clair McKelway, der fünfmal verheiratet war und behauptete, nicht weniger als zwölf Persönlichkeiten zu haben, aber dennoch ein hervorragender Reporter und Chefredakteur war. Viele dieser Persönlichkeiten wurden selbst zu Legenden, aber Vinciguerra zeigt auch, wie der innere Kreis von The New Yorker als Gruppe einen tiefgreifenden Wandel in der Art und Weise bewirkte, wie das Leben in Amerika wahrgenommen, interpretiert, beschrieben und veröffentlicht wurde.
Cast of Characters ist vielleicht das bisher aufschlussreichste - und unterhaltsamste - Buch über die einzigartigen Persönlichkeiten, die das aufgebaut haben, was Ross nicht eine Zeitschrift, sondern eine "Bewegung" nannte.