Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche Erkundung der Geschichte und der wirtschaftlichen Theorien rund um das Konzept der Allmende, wobei der Schwerpunkt auf den Beiträgen von Elinor Ostrom liegt. Es erörtert verschiedene Arten von Gemeingütern und deren Bewirtschaftung und stellt dabei traditionelle ökonomische Annahmen über individuelles Verhalten und Ressourcennutzung in Frage.
Vorteile:⬤ Bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Theorie der Allmende.
⬤ setzt sich mit wichtigen ökonomischen Konzepten auseinander und kritisiert vorherrschende Ansichten wie die „Tragödie der Allmende“.
⬤ Bietet Beispiele aus der Praxis für erfolgreiches Commons-Management (z. B. Boston Commons, Hummerfischerei in Maine).
⬤ Regt den Leser an, über die politischen und sozialen Dimensionen der Wirtschaft nachzudenken.
⬤ Der Schreibstil ist akademisch und könnte für manche Leser schwer sein.
⬤ Die Schlussfolgerungen könnten Befürworter der freien Marktwirtschaft frustrieren.
⬤ Das Buch ist kurz, so dass sich manche Leser mehr Tiefe wünschen.
⬤ Die Umschlaggestaltung wird als unattraktiv empfunden, was die Leserschaft möglicherweise einschränkt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Commons in History: Culture, Conflict, and Ecology
Ein Argument, dass die Allmende weder Tragödie noch Paradies ist, sondern ein Weg sein kann, ökologische Nachhaltigkeit zu verstehen.
Die Geschichte der Allmende - gemeinschaftlich genutztes Land oder andere Ressourcen wie Fischgründe oder Wälder, die für die öffentliche Nutzung reserviert sind - bietet einen nützlichen Kontext für aktuelle Debatten über Nachhaltigkeit und darüber, wie wir als "gute Vorfahren" handeln können. In diesem Buch befasst sich Derek Wall mit den Gemeingütern von der Antike bis zur Gegenwart, als Idee, als ökologischer Raum, als wirtschaftliche Abstraktion und als Verwaltungspraxis. Er argumentiert, dass die Allmende weder als "Tragödie" der Misswirtschaft (wie der Biologe Garrett Hardin 1968 schrieb) noch als Allheilmittel zur Lösung von Umweltproblemen betrachtet werden sollte. Stattdessen sieht Walls die Allmende als eine besondere Form des Eigentums und argumentiert, dass Eigentumsrechte für das Verständnis von Nachhaltigkeit von wesentlicher Bedeutung sind. Wie wir das Land und seine Ressourcen nutzen, gibt Aufschluss darüber, wie wir die Umwelt bewerten.
Nach einer Definition der Allmende und einer Beschreibung der Argumente von Hardins einflussreichem Artikel und Elinor Ostroms neueren Arbeiten zu Allmenden bietet Wall historische Fallstudien aus den Vereinigten Staaten, England, Indien und der Mongolei. Er untersucht die Macht kultureller Normen zur Aufrechterhaltung der Allmende, politische Konflikte um die Allmende und die Art und Weise, wie Allmenden Ökosysteme geschützt haben bzw. wie es ihnen nicht gelungen ist, sie zu schützen. Durch die Kombination von intellektueller und materieller Geschichte mit einem Blick auf zeitgenössische Debatten bietet Wall eine angewandte Geschichte, die für Akademiker, Aktivisten und politische Entscheidungsträger von Interesse sein wird.