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The Human Gene Editing Debate
2018 wurden Berichten zufolge in China die ersten gentechnisch veränderten Babys geboren, was durch die Erfindung der CRISPR-Technologie im Jahr 2012 ermöglicht wurde. Dieser umstrittene Fortschritt stellte den vorher bestehenden moralischen Konsens auf den Kopf, der über fünfzig Jahre lang gegolten hatte: Während die Genmanipulation eines erwachsenen Menschen moralisch akzeptabel war, wurde mit der Veränderung von Babys und damit der nachfolgenden Generationen eine wichtige moralische Grenze überschritten. Wenn diese Grenze überschritten wird, stehen die Wissenschaftler ohne eine vereinbarte ethische Grenze da. Was sollen wir jetzt tun?
John H. Evans liefert hier einen Leitfaden auf der Metaebene, wie sich diese Debatten weiterentwickeln und welche Bedeutung sie für die Gesellschaft haben. Er erklärt, wie die bioethische Debatte seit langem als ein schlüpfriger Abhang charakterisiert wird, mit einer einvernehmlich ethischen Nutzung am oberen Ende, einer alptraumhaften Dystopie am unteren Ende und bestimmten vereinbarten Grenzen dazwischen, die die Grenzen zwischen dem Ethischen und dem Unethischen ziehen. Evans geht in seiner Analyse von diesen Grenzen oder Barrieren aus. Historisch gesehen gab es sie, um Wissenschaftlern eine Orientierung zu geben und zu verhindern, dass die Debatte den metaphorischen Abhang hinunter in inakzeptable eugenische Möglichkeiten abrutscht, wie etwa in Aldous Huxleys Roman Schöne neue Welt oder im Film Gattaca. Evans untersucht die Geschichte, wie Barrieren errichtet wurden, dann fielen und dann durch neue ersetzt wurden, und erörtert, wie diese Erkenntnisse die Richtung der Debatte bestimmen können. Er bewertet andere vorgeschlagene Barrieren, die für unsere heutige Situation relevant sind, und geht davon aus, dass die meisten der von Wissenschaftlern und Bioethikern vorgeschlagenen Barrieren nicht halten werden.
Und identifiziert vorsichtig einige wenige, die als moralische Grenze für die nächste Generation dienen könnten. Zu einem kritischen Zeitpunkt in dieser neuen Ära der Eingriffe in das menschliche Genom bietet The Human Gene Editing Debate eine notwendige, umfassende Analyse der Richtung der Diskussion, der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.