Bewertung:

Das Buch „Democracy Rules“ von Jan-Werner Müller bietet verschiedene Einblicke in den aktuellen Zustand der Demokratie und konzentriert sich insbesondere auf die Bedrohungen durch den Rechtspopulismus. Während einige Leserinnen und Leser das Buch als anregend und gut recherchiert empfanden, kritisierten andere die fehlende Tiefe der Lösungsansätze und die einseitige Perspektive, die sich hauptsächlich auf rechte Themen konzentriert und Herausforderungen von links ignoriert.
Vorteile:⬤ Interessante und zum Nachdenken anregende Einsichten
⬤ ausgewogen und gut recherchiert
⬤ relativ kurzer Umfang
⬤ bietet eine Kritik am Rechtspopulismus und erörtert die Bedeutung einer Wiederbelebung demokratischer Werte.
⬤ Für manche schwer zu lesen und zu verstehen
⬤ wird als abschweifend und anekdotisch empfunden
⬤ lässt konkrete Lösungen für die diskutierten Probleme vermissen
⬤ zeigt eine Voreingenommenheit gegenüber dem Rechtspopulismus, während linke Themen weitgehend ignoriert werden
⬤ einige Leser empfanden es als verworrenes Denken.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Democracy Rules
Ein mit Spannung erwarteter Leitfaden zur Rettung der Demokratie von einem der wichtigsten politischen Denker unserer Zeit.
Jeder weiß, dass die Demokratie in Schwierigkeiten steckt, aber wissen wir auch, was Demokratie eigentlich ist? Jan-Werner Müller, Autor des weithin übersetzten und hochgelobten Buches Was ist Populismus? führt uns in Democracy Rules zu den Grundlagen zurück. In diesem kurzen, eleganten Band erklärt er, dass die Demokratie nicht nur auf Freiheit und Gleichheit, sondern auch auf Unsicherheit beruht. Letzteres klingt in einer Zeit, in der die Pandemie für so viele Menschen eine unerträgliche Unsicherheit geschaffen hat, unattraktiv. Aber es ist entscheidend für die Gewährleistung des dynamischen und kreativen Charakters der Demokratie, der nach wie vor einer ihrer entscheidenden Vorteile gegenüber autoritären Alternativen ist, die die Politik (und die einzelnen Bürger) völlig vorhersehbar machen wollen.
Müller zeigt, dass wir die intermediären Institutionen wiederbeleben müssen, die seit dem neunzehnten Jahrhundert als wesentlich für den Erfolg der Demokratie gelten: politische Parteien und freie Medien. Entgegen der landläufigen Meinung sind dies keine verbrauchten Kräfte in einem vermeintlichen Zeitalter des Post-Parteien-Populismus und der Post-Wahrheit. Müller schlägt konkret vor, wie die kritische Infrastruktur der Demokratie, die aus intermediären Institutionen besteht, erneuert werden könnte, um die Bürger wieder zu stärken und gleichzeitig einen Platz für Fachleute wie Journalisten und Richter zu bewahren. Diese Institutionen sind auch unverzichtbar, um einen demokratischen Gesellschaftsvertrag auszuhandeln, der die Abspaltung der Plutokraten und der Ärmsten von einer gemeinsamen politischen Welt rückgängig macht.