
Disassembling Police Culture
Auf der Grundlage von sechs Jahren ethnografischer Forschung wird in diesem Buch die Polizeikultur kritisch beleuchtet, indem polizeiliche Verhaltensweisen, Entscheidungsfindungen und Maßnahmen untersucht werden. Der Begriff "Polizeikultur" wird häufig kritisch verwendet, um die Arbeitseinstellungen und Verhaltensweisen von (in der Regel uniformierten) Polizeibeamten zu beschreiben. Es ist eine Kurzformel für einen Arbeitsplatz, der von Machismo, Rassismus, Sexismus, einem Durst nach Gefahr und Aufregung, Zynismus und Konservatismus durchdrungen ist. In diesem Buch wird nicht nach der Kultur gesucht oder untersucht, wie die Kultur das Verhalten beeinflusst, sondern es werden die Faktoren aufgezeigt, die die Entscheidungen und Handlungen beeinflussen, darunter Technologie, Ziele, Ausbildung, Zeitplanung, Intelligenz, Geografie und Überwachung, und so die Polizeikultur neu zusammengesetzt, ähnlich wie Bruno Latour versucht hat, das Soziale neu zusammenzusetzen.
Die Analyse entwickelt ein klareres und kritisches Verständnis von Kultur, indem sie die Debatten über Polizeikultur ausdrücklich mit denen über Organisationskultur verbindet. Die Analyse des Konzepts der Polizeikultur basiert auf einer detaillierten ethnografischen Untersuchung von zwei Schichten und stützt sich auf eine "dichte Beschreibung" der täglichen Aktivitäten, die in der Polizeiwache und im Streifenwagen beobachtet werden, anstatt auf kurze illustrative Auszüge. Das Buch verzichtet auf jede Annahme über die Nützlichkeit des Konzepts der Polizeikultur, nicht zuletzt, weil es undurchsichtig ist, und setzt unser Verständnis von Polizeiarbeit und, wenn es überhaupt noch relevant ist, von Polizeikultur neu zusammen.
Dieses leicht zugängliche und fesselnde Buch richtet sich an Studenten und Wissenschaftler aus den Bereichen Polizeiarbeit, Kriminologie, Soziologie, Recht und Politik sowie an alle, die sich für den Alltag von Polizeibeamten interessieren.