
The Railpolitik: Leadership and Agency in Sino-African Infrastructure Development
Die wachsende Präsenz Chinas in Afrika hat zunehmend die Aufmerksamkeit der Wissenschaft und der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Seit Pekings Ankündigung der "Going Global"-Politik in den frühen 2000er Jahren und der weiteren Institutionalisierung durch die Belt and Road Initiative im Jahr 2013 haben chinesische politische Banken und Staatsunternehmen mit afrikanischen Ländern zusammengearbeitet, um zahlreiche Infrastrukturprojekte zu finanzieren und fertigzustellen. Obwohl diese Projekte "chinesisch" sind, weisen sie in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedliche Entwicklungspfade auf. Warum entwickeln sich einige von China finanzierte und gebaute Projekte besser als andere? Und wie lässt sich die unterschiedliche Effektivität der verschiedenen afrikanischen Staaten bei der Bereitstellung öffentlicher Güter erklären? Die Eisenbahnpolitik: Leadership and Agency in Sino-African Infrastructure Development" untersucht anhand von drei Fallstudien chinesisch finanzierter und gebauter Eisenbahnprojekte das umfassendere Phänomen der schnell voranschreitenden Beziehungen zwischen China und Afrika und bietet Einblicke in die afrikanische Innenpolitik.
Yuan Wang stützt sich in erster Linie auf über 250 Tiefeninterviews und unveröffentlichte Dokumente, die während umfangreicher Feldforschung von 2014 bis 2019 in Kenia, Äthiopien, Angola und China gesammelt wurden. Er zeichnet die Entwicklung der Normalspurbahn in Kenia, der Addis Abeba-Dschibuti-Eisenbahn in Äthiopien und des Caminho de Ferro de Benguela in Angola nach und kommt zu dem Schluss, dass die afrikanische politische Meisterschaft der zentrale Faktor ist, der die Ergebnisse dieser Art von Projekten bestimmt. Entgegen der herkömmlichen Auffassung, dass zentralisierte politische Institutionen wie die in den Entwicklungsländern das Engagement der Herrscher für Entwicklungsprojekte eher fördern, zeigt das Buch, dass politische Meisterschaft in demokratischen Staaten wie Kenia durch die von den Führern wahrgenommene Bedrohung durch konkurrierende Wahlen erzeugt werden kann. Diese von China finanzierten und gebauten Projekte fielen mit den Strategien afrikanischer Herrscher für ihr politisches Überleben zusammen und werden daher politisch instrumentalisiert, um die Legitimität der Herrscher zu demonstrieren und ihre Klientelwirtschaft zu stärken.
Oxford Studies in African Politics and International Relations ist eine Reihe für Wissenschaftler und Studenten, die sich mit afrikanischer Politik und internationalen Beziehungen sowie verwandten Disziplinen beschäftigen. Die Bände konzentrieren sich auf zeitgenössische Entwicklungen in der afrikanischen Politikwissenschaft, der politischen Ökonomie und den internationalen Beziehungen, wie z.B. Wahlpolitik, Demokratisierung, Dezentralisierung, die politischen Auswirkungen natürlicher Ressourcen, die Dynamik und die Folgen von Konflikten sowie die Art der Beziehungen des Kontinents zu Ost und West. Vergleichende Arbeiten und Arbeiten mit gemischten Methoden sind besonders erwünscht. Fallstudien sind willkommen, sollten aber die breiteren theoretischen und empirischen Implikationen der Studie und ihre Bedeutung für aktuelle Debatten aufzeigen. Der Schwerpunkt der Reihe liegt auf den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, aber auch Vorschläge, die die Beziehungen der Region zu Nordafrika und anderen Teilen der Welt erklären, sind von Interesse.
Herausgeber der Reihe: Nic Cheeseman, Professor für Demokratie und internationale Entwicklung, Universität Birmingham; Ricardo Soares de Oliveira, Professor für die internationale Politik Afrikas, Universität Oxford; Peace Medie, Senior Lecturer, School of Sociology, Politics, and International Studies, Universität Bristol.