Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende und evidenzbasierte Untersuchung der Geschlechterproblematik, wobei der Schwerpunkt auf der männlichen Erfahrung und der so genannten „Empathielücke“ liegt. Es stellt gründliche Untersuchungen und Statistiken vor, um die vorherrschenden Erzählungen über die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in Frage zu stellen, und plädiert für ein ausgewogenes Verständnis der Probleme von Männern in der Gesellschaft. Es wird zwar für seinen Inhalt und seine Wissenschaftlichkeit gelobt, aber auch für seine Dichte und seinen anspruchsvollen Charakter, der von den Lesern ein erhebliches Engagement verlangt.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und dokumentiert
⬤ kritische Auseinandersetzung mit Genderthemen
⬤ enthält umfangreiche Fakten, Zahlen und Statistiken
⬤ bietet eine ausgewogene Perspektive
⬤ empfohlen für Gender Studies und Sozialwissenschaften
⬤ mitfühlender Diskurs
⬤ fesselnd für diejenigen, die mit dem Thema vertraut sind.
⬤ Dichte und langatmige Lektüre (fast 600 Seiten)
⬤ möglicherweise überwältigend für Neulinge auf dem Gebiet
⬤ kann für einige Leser eine herausfordernde Sichtweise darstellen
⬤ erfordert einen erheblichen Zeitaufwand, um es zu verdauen.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
The Empathy Gap: Male Disadvantages and the Mechanisms of Their Neglect
The Empathy Gap stellt die These auf, dass Männer und Jungen in vielen Lebensbereichen umfassend benachteiligt sind, u. a.
in den Bereichen Bildung, Gesundheitsfürsorge, Unversehrtheit der Geschlechtsorgane, Strafjustiz, häusliche Gewalt, Arbeitszeit, Steuern, Renten, Vaterschaft, Obdachlosigkeit, Selbstmord, Sexualdelikte und Zugang zu ihren eigenen Kindern nach der Trennung der Eltern. Die Behauptung wird in dem Buch durch empirische Belege, hauptsächlich, aber nicht ausschließlich aus dem Vereinigten Königreich, mit fast 1.000 Referenzen, 179 Abbildungen und 49 Tabellen begründet. Den meisten Menschen beiderlei Geschlechts wird dies als eine perverse Sichtweise erscheinen, da die Benachteiligung von Frauen, Mädchen und Minderheiten und nicht von Männern ausgeht.
Doch die empirischen Belege für die Benachteiligung von Männern und Jungen sind für einen objektiven Verstand unbestreitbar. Wenn das aber so ist, warum ist dann die landläufige Meinung, dass Männer privilegiert sind, während die Benachteiligung dem anderen Geschlecht vorbehalten ist? Diese Fragen werden in The Empathy Gap behandelt, indem eine völlig andere Ausrichtung der Sozialpsychologie der Beziehungen zwischen den Geschlechtern vorgestellt wird.
Die Idee eines unterdrückerischen Patriarchats ist passé. Stattdessen wird die Beteiligung des Mannes an der menschlichen Paarbindung als altruistisch angesehen, ein Phänomen, das sich ursprünglich aus der Evolution ergibt und im Individuum über die emotionale Psyche verankert ist.
Dies ist der Ursprung einer Asymmetrie in der Wahrnehmung der Geschlechter, die die Bevorzugung von Frauen normalisiert und damit zwangsläufig zu einer Benachteiligung von Männern führt. Die erfolgreiche evolutionäre Strategie beinhaltet einen männlichen Nutzen und eine relative männliche Verfügbarkeit, wobei letztere durch eine gedämpfte Empathie für Männer bei beiden Geschlechtern begünstigt wird - die Empathielücke