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Inventing the American Presidency
Die erste Ausgabe von Interpreting the Founding, die inzwischen weithin als der beste verfügbare Leitfaden für das Studium der Gründung gilt, enthielt Zusammenfassungen und Analysen der führenden Interpretationsrahmen, die das Studium der Gründung seit der Veröffentlichung von Charles Beards An Economic Interpretation of the Constitution (1913) geleitet haben. Für diese Neuauflage hat Gibson seine Studie überarbeitet und aktualisiert, einschließlich seiner umfassenden Bibliographie, und außerdem ein neues abschließendes Kapitel über das "unionistische Paradigma" oder die "föderalistische Auslegung" der Verfassung hinzugefügt.
Wie im Originalwerk argumentiert Gibson auch in der neuen Ausgabe, dass die Gründungsforschung nicht mehr von einem einzigen dominanten Ansatz oder gar von einer Reihe von Fragen gesteuert wird, die ihre Richtung bestimmen. Er bietet aufschlussreiche, ausführliche Erörterungen von Pionierarbeiten führender Gründungswissenschaftler - darunter Louis Hartz, Bernard Bailyn, Gordon Wood und Garry Wills -, die die verschiedenen Interpretationsschulen am besten veranschaulichen. Er konzentriert sich auf sechs Ansätze, die das moderne Studium der Gründung dominiert haben - progressiver, lockeanischer/liberaler, republikanischer, schottischer Aufklärungsansatz, multikultureller Ansatz und Ansatz mit mehreren Traditionen -, bevor er mit dem unionistischen oder föderalistischen Paradigma abschließt. Für jeden Ansatz zeichnet Gibson die grundlegenden Annahmen nach und offenbart dabei tiefere ideologische und methodologische Unterschiede zwischen den Denkschulen, die sich oberflächlich betrachtet nur in der Interpretation historischer Fakten zu unterscheiden scheinen.
Während frühere Darstellungen die Erforschung der Gründung als sequentielle Ablösung eines Paradigmas durch ein anderes behandelt haben, argumentiert Gibson, dass alle diese Interpretationen als alternative und immer noch lebensfähige Ansätze überleben. Indem er die Stärken und Schwächen jedes Ansatzes untersucht und zeigt, wie jeder Ansatz gleichzeitig Kernwahrheiten über die amerikanische Gründung beleuchtet und verschleiert hat, liefert er einen ausgewogenen Bericht über die anhaltende und sehr heftige Debatte über die Ursprünge und Grundlagen der amerikanischen Republik.
Gibsons neue Ausgabe strotzt vor intellektuellem Elan und basiert auf einer umfassenden und tiefgründigen Lektüre der umfangreichen Literatur zu diesem Thema. Sie wird den Ruf dieses bemerkenswerten Buches mit Sicherheit festigen und gleichzeitig neue Anhänger für seine Argumente gewinnen.