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The Invention of Religions
Seit fast dreißig Jahren findet in den religionswissenschaftlichen Fakultäten mehrerer nordamerikanischer und britischer Universitäten eine wissenschaftliche Revolution statt - mit beachtlichen Ergebnissen, die uns zwingen, neue Wege für die Konzeption dieses akademischen Feldes ins Auge zu fassen.
Während die Religionsgeschichte dazu neigte, sich in den Schatten und die Obhut früherer Autoritäten zu begeben, hat diese kritische Strömung die apriorischen Positionen der Disziplin, ihre Lieblingsargumente, ihre lange Vorgeschichte innerhalb der europäischen/christlichen Kultur, aber auch ihre zahlreichen ethnozentrischen Vorurteile neu untersucht. Im ersten Teil des Bandes werden die Ursprünge und die christliche Geschichte des Religionsbegriffs neu betrachtet.
Von diesem Ausgangspunkt aus lassen sich dann Sackgassen und Widersprüche innerhalb des traditionellen religionsgeschichtlichen Ansatzes aufzeigen. Der zweite Teil ist der synthetischen Darstellung der Konzepte, Methoden und Kontroversen gewidmet, die diese Strömung auszeichnen. Es folgen zwei zusammenhängende Beiträge, die sich mit zwei wichtigen Fallstudien befassen: „Kolonialismus und Kulturimperialismus“ und ‚Die Erfindung des Hinduismus und des Shintoismus‘.
Im dritten und letzten Teil des Buches schließlich wird diese Strömung selbst kritisch beleuchtet. Der Autor zeigt einige der Paradoxien, Lücken und Aporien auf, die dieser Ansatz in seiner kurzen Existenz bereits gesammelt hat.