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The Western Construction of Religion: Myths, Knowledge, and Ideology
In diesem Buch stellt der Anthropologe und Religionshistoriker Daniel Dubuisson Mircea Eliades Theorie von der Existenz eines universellen Homo Religiosus in Frage und argumentiert, dass „Religion“ als eigenständiges Konzept ein westliches Konstrukt ist, eine Erfindung von Gelehrten des 19.
Jahrhunderts, die es als wissenschaftliches Studiengebiet schufen. Vor dieser Zeit gab es kaum Versuche, die religiöse Erfahrung zu hinterfragen und sie zu objektivieren.
In der Tat ist der Unterschied zwischen „säkular“ und „religiös“, wie er im Westen verstanden wird, in vielen nicht-westlichen Kulturen bedeutungslos. Dubuisson hält das Studium von Glaubensvorstellungen und Glaubenssystemen zwar nach wie vor für legitim, argumentiert aber, dass das Wort „Religion“ zu sehr mit Ideologie behaftet ist und zu westlich anmutende Bedeutungen hat, um nützlich zu sein. Stattdessen schlägt er den Begriff „kosmografische Formation“ vor, der eine universellere menschliche Reaktion auf das Sammelsurium von Erfahrungen, die wir als das Sein, das Heilige oder Gott bezeichnen, beschreiben würde.
Dieses Buch fordert die Leser heraus, ihre Vorstellungen davon zu überprüfen, was Religion ist, und wird mit Sicherheit zu Meinungsverschiedenheiten und Kontroversen führen. Die westliche Konstruktion der Religion bietet nicht nur eine kritische Bewertung der gesamten Geschichte der „Religion“, wie sie im Westen verstanden wird, sondern bietet auch bessere Möglichkeiten, das Studium dieses zentralen Teils der menschlichen Erfahrung zu gestalten.