Bewertung:

Das Buch liefert einen detaillierten Bericht aus erster Hand über die Eroberung Äthiopiens durch Imam Ahmad bin Ibrahim im 16. Jahrhundert und bietet Einblicke in die Kriegsführung jener Zeit und die beteiligten Gesellschaften. Obwohl es als wichtiges historisches Dokument anerkannt ist, wird es als voreingenommen und für manche Leser schwierig empfunden.
Vorteile:⬤ Äußerst detailliert und von unschätzbarem Wert für das Verständnis der äthiopischen Geschichte und der Kriegsführung im frühmodernen Afrika
⬤ bietet wichtige kulturelle Einblicke
⬤ unverzichtbar für Studenten des mittelalterlichen Africana und bedeutend für äthiopische Bibliotheken.
⬤ Kann für manche eine schwierige Lektüre sein
⬤ einseitig und voreingenommen, präsentiert einen moralistischen Standpunkt
⬤ es fehlt an Tiefe in der Erforschung der Charaktere
⬤ redaktionelle Anmerkungen und Index sind vielleicht nicht ganz so informativ
⬤ vor allem für diejenigen geeignet, die bereits mit der äthiopischen Geschichte oder der muslimischen Kultur vertraut sind.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Conquest of Abyssinia: Futuh Al Habasa
Sihab ad-Din Ahmad bin Abd al-Qader's Bericht über den Dschihad oder Heiligen Krieg in Äthiopien im frühen 16. Jahrhundert von Imam Ahmad bin Ibrahim, besser bekannt als Ahmad Gran oder der Linkshänder, ist ein historischer Klassiker. Der Yamani-Autor war Augenzeuge mehrerer der von ihm beschriebenen Schlachten und ist eine unschätzbare Quelle. Sein Buch, das voller menschlicher und bisweilen tragischer Dramatik ist, leistet einen wichtigen Beitrag zu unserem Wissen über eine äußerst wichtige Periode in der Geschichte Äthiopiens und des Horns von Afrika.
Futuh al-Habasa, die "Eroberung Abessiniens", spiegelt zweifellos die Situation wider, wie sie dem Yamani-Autor zur Zeit der Abfassung erschien. Die Truppen von Imam Ahmad bin Ibrahim hatten den größten Teil von Äthiopien besetzt. Der Widerstand von Kaiser Lebna Dengel war praktisch zu Ende, und viele Christen hatten sich entschieden, zum Islam überzutreten. Die Herrschaft des siegreichen Imams schien von Dauer zu sein.
Dies war jedoch noch lange nicht das Ende der Geschichte. Der Imam wurde am 21. Februar 1543 in einer Schlacht getötet, woraufhin sich seine Armee fast sofort auflöste. Diejenigen seiner Soldaten, die dazu in der Lage waren, machten sich auf den Weg zurück in den Osten. Nicht wenige muslimische Konvertiten kehrten zu ihrem früheren Glauben zurück.
Das Futuh bezieht sich also auf einen relativ kurzen, wenn auch äußerst wichtigen Zeitraum in der langen Geschichte Äthiopiens. Das Buch ist dennoch wertvoll, da sein Autor Augenzeuge vieler der von ihm beschriebenen Ereignisse war und mit einem für seine Zeit seltenen Grad an Objektivität schreibt.