Bewertung:

Das Buch gibt einen Einblick in ethische und moralische Dilemmata in den internationalen Beziehungen und konzentriert sich dabei auf Normen und deren Auswirkungen auf Macht und Einfluss. Es ist sehr gut lesbar und dient als umfassende Einführung für Studenten im Grundstudium, komplett mit detaillierten Fallstudien.
Vorteile:Das Buch ist leicht zu lesen, informativ und bietet eine tiefgehende Untersuchung relevanter ethischer Dilemmata. Es enthält ausführliche Fallstudien, die das Verständnis verbessern, und ist fesselnd genug, um die Leser zu fesseln. Es bietet eine durchdachte Integration von realistischen und institutionalistischen Perspektiven.
Nachteile:Einige Abschnitte des Buches können trocken wirken, und bestimmte Analysen, wie die Bombardierung Indochinas, könnten mehr Tiefe und Details vertragen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Ethics of Destruction
Viele gehen davon aus, dass in der internationalen Politik und insbesondere im Krieg "alles möglich" ist.
Sherman erklärte bekanntlich, der Krieg sei "die Hölle". Diese Maxime impliziert, dass es im Krieg keine Ordnung, sondern nur Chaos gibt; keine Gnade, sondern Grausamkeit; keine Zurückhaltung, sondern nur Leid.
Ward Thomas stellt fest, dass diese "anything goes"-Sichtweise nachweislich falsch ist. Sie spiegelt weder wider, wie die meisten Menschen über die Anwendung von Gewalt in internationalen Beziehungen sprechen, noch beschreibt sie die Art und Weise, wie nationale Führer tatsächlich militärische Gewalt einsetzen. Ereignisse wie die in Europa während des Zweiten Weltkriegs, im Persischen Golfkrieg und im Kosovo lassen sich seiner Meinung nach erst dann verstehen, wenn wir erkennen, dass das Verhalten von Staaten auch in Kriegszeiten von gemeinsamen Vorstellungen darüber geprägt ist, was ethisch akzeptabel und was inakzeptabel ist.
Thomas macht ausgiebig Gebrauch von zwei Fällen - der Ermordung ausländischer Führer und der Bombardierung von Zivilisten aus der Luft -, um den relativen Einfluss von Normen und Interessen nachzuzeichnen. Sein Beharren auf den Zusammenhängen zwischen ethischen Grundsätzen und materieller Macht führt zu einem neuen Verständnis der Rolle normativer Faktoren in der Außenpolitik und der Art und Weise, wie Macht und Interessen das internationale System formen.