
The Ethics: Translated by R. H. M. Elwes, with Commentary & Biography of Spinoza by J. Ratner (Aziloth Books).
Benedictus de Spinozas bahnbrechende Philosophie machte ihn zu einer umstrittenen Figur des Rationalismus des 17. Jahrhunderts und zu einem wichtigen Einfluss auf die nachfolgende Aufklärung.
Spinoza entwickelte schon in jungen Jahren umstrittene Ideen, die dazu führten, dass er im Alter von nur dreiundzwanzig Jahren aus der jüdischen Gemeinde von Amsterdam ausgeschlossen wurde. Auch die christliche Orthodoxie lehnte seine Philosophie ab, und die katholische Kirche erließ später ein Verbot aller seiner Schriften. Unbeirrt und ohne Reue erforschte der Ausgestoßene Spinoza weiter seine Vorstellungen von Gott, dem Menschen, dem Universum und der Wirklichkeit - eine intellektuelle Reise, die in seinem Hauptwerk Ethica gipfelte, das er zwischen 1661 und 1675 schrieb. Diese metaphysische Analyse war so radikal, dass er gezwungen war, sie nach seinem Tod zu veröffentlichen.
Die Absicht hinter der Ethik ist es, zu zeigen, dass es für den Menschen möglich ist, ein gutes Leben zu erlangen und "Glückseligkeit" oder Gotteserkenntnis zu erfahren. Inspiriert von der kartesischen Strenge verwendet Spinoza die schrittweise Logik von Euklid, um seine verschiedenen Thesen zu beweisen, und schließt jeden Beweis mit einem sicheren "Q. E. D." ab. Das fünfteilige Werk befasst sich mit der Natur Gottes und kommt zu dem Schluss, dass er dem Universum innewohnt und nicht außerhalb von ihm steht - und ganz sicher kein persönlicher Gott im orthodoxen Sinne ist. Anschließend wird der menschliche Verstand seziert und der Begriff des freien Willens sowie von Gut und Böse untersucht. Es folgt eine detaillierte Analyse des Ursprungs und der Stärke der verschiedenen Emotionen und der Art und Weise, wie sie den Menschen versklaven. Im letzten Teil zeigt er auf, wie wir uns von diesen emotionalen Fesseln befreien können, indem wir ihre Funktionsweise vollständig verstehen und zwischen schädlichen und nützlichen Emotionen unterscheiden. Für Spinoza ist die Vernunft das einzige Mittel zu diesem Zweck. Es ist keine leichte Aufgabe, warnt er, und nur wenigen wird sie gelingen - "Aber alle ausgezeichneten Dinge sind ebenso schwierig wie selten".