Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Erforschung verschiedener Kuriositäten und medizinischer Merkwürdigkeiten, wobei der Schwerpunkt auf der FEEJEE-Nixe liegt. Es ist gut recherchiert und bietet neue Einblicke, obwohl es an hochwertigen Illustrationen mangelt und der Schwerpunkt auf dem Text liegt.
Vorteile:Behandelt das Thema mit Respekt, enthält gute Essays, die fesselnd und temporeich sind, bietet neue Informationen auch für Leser, die mit dem Thema vertraut sind, interessant für diejenigen, die sich für medizinische Kuriositäten und Naturgeschichte interessieren.
Nachteile:Wenige Bilder und qualitativ minderwertige Reproduktionen von Fotos und Illustrationen, möglicherweise nicht für Leser geeignet, die ein visuell reichhaltiges Buch suchen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Feejee Mermaid and Other Essays in Natural and Unnatural History
In seiner neuen Essaysammlung erzählt Jan Bondeson zehn faszinierende Geschichten über Mythen und Scherzartikel, Glauben und Ripley-ähnliche Fakten aus dem Tierreich. Er erzählt - und löst in einigen Fällen - Mysterien der natürlichen Welt, die Wissenschaftler seit Jahrhunderten vor ein Rätsel gestellt haben.
Das Buch ist reichlich mit Fotos und Zeichnungen illustriert und enthält erstaunliche Geschichten aus der reichen Tierwelt: ein gelehrtes Schwein, das von der englischen Öffentlichkeit mehr bewundert wurde als Sir Isaac Newton, ein Elefant, den Lord Byron als Butler einstellen wollte, ein tanzendes Pferd, dessen mathematische Fähigkeiten von William Shakespeare gelobt wurden, und natürlich die außergewöhnliche Kreatur, die als Feejee Mermaid bekannt ist. Dieses Objekt wurde in den 1820er Jahren zur größten Kuriosität Londons und tourte später im Jahrhundert unter der Leitung von P. T. Barnum durch die Vereinigten Staaten. Die Meerjungfrau, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem schrumpeligen und missgestalteten Affen mit Fischschwanz hatte, wurde von Experten als echtes Exemplar bezeichnet.
Bondeson erforscht weitere zoologische Wunder: Kröten, die jahrhundertelang in festem Stein eingeschlossen lebten, kleine Fische, die vom Himmel herabregneten, und Nonnengänse, die an Bäumen wuchsen, bis sie flugfähig waren. In zwei seiner faszinierendsten Kapitel deckt er die Ursprünge des Basilisken auf, der als eines der unerklärlichsten mythischen Monster gilt, und des Gemüselamms aus Tartar. Mit dem Kopf und Körper eines Hahns und dem Schwanz einer Schlange konnte der Basilisk angeblich einen Menschen mit seinem Blick töten. Bondeson zeigt, dass der Glaube an dieses Fabelwesen auf Fehlinterpretationen seltener naturgeschichtlicher Ereignisse beruht. Das Gemüselamm, das im siebzehnten Jahrhundert eine Hauptrolle in den Museen spielte, war angeblich halb Pflanze, halb Tier: Es hatte die Form eines Lämmchens, wuchs aber aus einem Stängel. Nach der Untersuchung von zwei heute noch in London befindlichen Gemüselämmern stellt Bondeson eine neue Theorie auf, um diesen alten Irrtum zu erklären.
-- "Ottawa Citizen".