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The Frequency of Magic
Raphael verdient seinen Lebensunterhalt als Metzger in einem Dorf in den Bergen des ländlichen Trinidad. Er ist auch ein Möchtegern-Autor, aber der Roman, an dem er seit einundvierzig Jahren schreibt, wurde durch so viele Ablenkungen gestört, dass viele der Figuren die Geduld verloren haben und weggegangen sind, um ihr eigenes Ding zu machen.
Aber irgendwie, auf wundersame Weise, scheint sich der Roman, so wie Raphael ihn in einhundert Kapiteln mit tausend Wörtern geplant hat, von selbst zu schreiben... Die Zeit in diesem ehrgeizigen und vielschichtigen Roman ist sowohl zirkulär als auch simultan, aber sie bewegt sich, während Raphael altert, auf ein Gefühl der Auflösung sowohl von Personen als auch der Kultur des Dorfes zu.
Doch so tragisch der Realismus der vergehenden Zeit ist, so lebendig ist auch die Liebe des Romans zur kreolischen Sprache Trinidads mit ihrem poetischen Erfindungsreichtum und Witz, zu den improvisatorischen Klängen des Jazz und dem ungebremsten Drang der Dorfbewohner, ihrem Leben einen Sinn zu geben. Vor allem aber ist es Raphaels Überzeugung, dass die Kunst bei der Entstehung seiner Fiktion, wie unordentlich und ungehorsam ihr Material auch sein mag, sowohl den zerstörerischen Lauf der Zeit herausfordern als auch uns die Realität neu sehen lassen kann.