Bewertung:

Das Buch bietet eine neue Perspektive auf Chaucers Canterbury-Erzählungen, indem es sie mit theologischen Themen und dem Gemeinschaftsleben der Kirche verbindet. Es unterstreicht die Bedeutung des vormodernen religiösen Verständnisses und präsentiert eine tiefgreifende Analyse, die zeitgenössische Kritiken am Text herausfordert.
Vorteile:Das Buch belebt Chaucers Werke mit einer profunden theologischen Perspektive und erkennt die gemeinschaftlichen und kirchlichen Themen in den Erzählungen an. Es ist gut recherchiert und trägt zu wichtigen Diskussionen in literarischen und theologischen Kreisen von heute bei.
Nachteile:Der Text ist recht akademisch und enthält dichte, genaue Lektüren, die für einige Leser eine Herausforderung darstellen könnten, insbesondere für diejenigen, die mit solchen analytischen Ansätzen nicht vertraut sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Fellowship of the Beatific Vision
In den Canterbury-Erzählungen stellt Geoffrey Chaucer eine grundlegende menschliche Frage: Wie können wir die Tyrannei überwinden? Seine Antwort trifft den Kern einer revolutionären Denkweise über das Ende der menschlichen Existenz und die Natur des geschaffenen Seins. Seine Antwort, die er im Laufe einer symbolischen Pilgerreise performativ verkündet, vertritt die Ansicht, dass die Menschheit von Natur aus der Gnade bedarf, um sie selbst zu sein.
Durch die Darstellung dieser Sichtweise trägt Chaucer zu dem bei, was als "paläochristliches" Verständnis der Freiheit der Kreatur bezeichnet wurde. Paradoxerweise erwächst echte Freiheit aus der Abhängigkeit aller Dinge von Gott. Indem Chaucer diese Sicht der Wirklichkeit imaginativ verinnerlicht, stellt er sich in eine Reihe mit dem anderen großen Dichter-Theologen des Mittelalters, Dante.
Beide sind wahre christliche Humanisten.
Sie erkennen in der Kunst eine zerbrechliche Chance: die Wirklichkeit nicht auf eine Reihe von dogmatischen Aussagen zu reduzieren, sondern an einem immer tieferen Geheimnis teilzuhaben. Chaucer ruft alle angehenden Mitglieder der Pilgergemeinschaft, die die Kirche ist, dazu auf, sich wie Künstler zu verhalten und in der Endlichkeit ihrer gemeinsamen Existenz interpretierend auf Gott zu antworten.
"Die Canterbury-Erzählungen sind viel mehr als nur die Erzählung der disparaten und widersprüchlichen Geschichten einer reisenden Pilgerschar. Norm Klassen eröffnet die vormodernen Horizonte der Erzählungen, indem er erklärt, dass Chaucers "schräge Apologetik" uns in die sakramentale Ontologie hineinziehen will, die die Erzählung belebt. Klassens Darstellung öffnet uns die Augen für die unzähligen Wege, auf denen die selige Vision inmitten der widerstreitenden Stimmen und diesseitigen Realitäten, die wir bewohnen, angedeutet wird“ --Hans Boersma, J.
I. Packer Professor für Theologie, Regent College; Autor von Heavenly Participation: The Weaving of a Sacramental Tapestry (2011) „“Der Chaucerianer Norm Klassen stellt fest, dass 'Chaucers Poesie nichts anderes als hoffnungsvoll ist und dass er sein Publikum und seine Leser einlädt, an der Fröhlichkeit des Glaubens teilzuhaben'. Und genau das tut Klassen in dieser reichhaltig strukturierten theologischen Lektüre des Meisterpilgers, der uns in fremde Länder voller Geheimnisse, Gnade und Möglichkeiten führt.
Theologie und Kunst verbinden sich durch Klassens Vorstellungskraft auf leuchtende Weise, und der Leser nimmt stellvertretend an einer wundersamen und überraschenden Wanderung teil“ --Michael W. Higgins, Biograph, Thomas-Merton-Forscher und Autor von Jean Vanier: Logiker des Herzens Norm Klassen ist außerordentlicher Professor für englische Literatur an der St.
Jerome's University in Waterloo, Kanada. Er ist der Autor von Chaucer on Love, Knowledge, and Sight (1995) und Mitautor von The Passionate Intellect: Incarnational Humanism and the Future of University Education (2006).