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Telling the Old Testament Story: God's Mission and God's People
Unter Berücksichtigung des historischen Kontextes und der literarischen Vielfalt des Alten Testaments ist Telling the Old Testament Story eine thematische Lektüre, die das Alte Testament als eine komplexe, aber kohärente Erzählung versteht. Im Gegensatz zu den üblichen einführenden Lehrbüchern, die nur die grundlegenden Hintergründe und Auslegungsfragen zu den einzelnen Büchern des Alten Testaments behandeln, verbindet diese Einführung einen thematischen Ansatz mit einer sorgfältigen exegetischen Betrachtung repräsentativer biblischer Texte, die letztlich die Geschichte auf der Makroebene erzählen, während sie die vielfältigen Nuancen innerhalb der verschiedenen Texte und Traditionen herausarbeiten. Das Buch geht von der protestantischen kanonischen Anordnung des Alten Testaments aus, die die Geschichte des Alten Testaments als die Geschichte Gottes und seiner Beziehung zur gesamten Schöpfung in Liebe und Erlösung versteht - eine Geschichte, die das Neue Testament mit dem Alten verbindet. Innerhalb dieser umfassenderen Geschichte schildert das Alte Testament die spezifische Geschichte Gottes und seiner Beziehung zu Israel als dem Volk, das dazu berufen, geschaffen und geformt wurde, Gottes Bundespartner und Werkzeug in der Schöpfung zu sein. Das Alte Testament beginnt mit der Vorstellung von Gottes Mission in der Genesis. Die Geschichte beginnt mit der Schilderung von Gottes guter, beabsichtigter Schöpfung rechter Beziehungen (Gen 1--2) und der anschließenden Verzerrung dieser guten Schöpfung als Folge der Rebellion der Menschheit (Gen 3--11).
Genesis 12 und folgende stellen Gottes Verpflichtung vor, die Schöpfung wieder in die richtigen Verhältnisse und göttlichen Absichten zurückzuführen, mit denen sie begann. Diese göttliche Absicht, die sich aus dem neuen Bund Gottes mit der Schöpfung in Gen 9 ergibt, beginnt mit der Berufung eines Volkes (das sich als die vielfältigen Nachkommen Abrahams und Saras herausstellt), das Gottes Instrument des Segens für die gesamte Schöpfung sein und damit den durch die Sünde verursachten Fluch umkehren soll. Die verschiedenen Überlieferungen, aus denen sich der Rest des Pentateuch zusammensetzt, schildern dann die Schöpfung und Bildung Israels als ein Volk, das bereit ist, Gottes Instrument der Wiederherstellung und des Segens zu sein. Während die nachfolgenden Bücher des Alten Testaments Israels Leben im Land und seine Reise ins und aus dem Exil schildern, begegnet der Leser komplexen Perspektiven auf Israels Versuche zu verstehen, wer Gott ist, wer es als Gottes Volk ist und wie es daher seine Identität als Gottes Volk im Rahmen von Gottes Mission in der Welt leben sollte. Die letzten prophetischen Bücher, die das protestantische Alte Testament abschließen, geben der Geschichte von Gottes Mission und seinem Volk letztlich ein offenes Ende, indem sie nahelegen, dass Gottes Mission für sein Volk weitergeht, und die christlichen Leserinnen und Leser dazu bringen, die neutestamentliche Geschichte der Kirche als eine Verlängerung und Erweiterung der umfassenderen Geschichte Gottes zu betrachten, die im Alten Testament vorgestellt wird.
Die wichtigste methodische Perspektive, die dem Buch zugrunde liegt, umfasst Arbeiten über die phänomenologische Funktion des Erzählens (insbesondere die Funktion der Geschichte, die Identität und die Praxis des Lesers zu formen) sowie neuere, so genannte "missionale" Ansätze zum Lesen der christlichen Schrift. Die kanonische Kritik stellt das wichtigste Mittel dar, um die unterschiedlichen Stimmen innerhalb der alttestamentlichen Texte in Beziehung zu setzen, wobei die Besonderheit und Vielfalt der einzelnen Kompositionen gewahrt bleibt. Dieses Buch ist leicht verständlich geschrieben und lädt den Leser ein, sich auf die biblische Geschichte einzulassen und die lebendigen und dauerhaften Implikationen des Alten Testaments zu entdecken.