Bewertung:

Das Buch „The Great Jazz and Pop Vocal Albums“ von Will Friedwald wird für seinen fesselnden Schreibstil, seine wissenschaftliche Tiefe und seine detaillierten Besprechungen klassischer Alben und Sänger gelobt. Einige Leser haben jedoch Probleme mit dem physischen Zustand ihrer Exemplare sowie mit der kontroversen Albumauswahl des Autors festgestellt.
Vorteile:⬤ Fesselnd und unterhaltsam geschrieben
⬤ Tiefgründige Wissenschaft und Forschung
⬤ Informativ über Jazz- und Pop-Sängeralben
⬤ Ermutigt zum Hören klassischer Musik
⬤ Gut produziertes und zugängliches Buch
⬤ Geeignet für Fans von Pop-/Jazzmusik aus der Mitte des Jahrhunderts.
⬤ Physischer Zustand einiger Exemplare kann schlecht sein
⬤ Einbeziehung einiger kontroverser Künstler wie Tiny Tim
⬤ Länge der Essays kann vom Hörerlebnis ablenken
⬤ Fehlen einiger bemerkenswerter Alben und Künstler
⬤ Preisliche Bedenken bei der Kindle-Version.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
The Great Jazz and Pop Vocal Albums
Der Autor des meisterhaften A Biographical Guide to the Great Jazz and Pop Singers nähert sich den großen Sängern und ihrem größten Werk auf innovative und aufschlussreiche Weise: durch die Betrachtung ihrer besten Alben, dem Format, in dem diese Musik von den 1940er Jahren bis zum jüngsten Niedergang der CD am besten organisiert und dem Publikum präsentiert wurde. Durch ihre Alben wurden Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Peggy Lee, Sarah Vaughan, Nat King Cole, Judy Garland und der Rest der glorreichen Ehrenliste der Jazz- und Popsängerinnen und -sänger am aufschlussreichsten und nachhaltigsten gewürdigt, und die Geschichte des Albums selbst, wie Will Friedwald sie skizziert, kann nun als ein entscheidender Teil der Musikgeschichte angesehen werden. Wir begreifen, dass Alben in ihren besten Zeiten keine bloßen Sammlungen einzelner Songs waren, die willkürlich aneinandergereiht wurden, sondern organische Phänomene aus eigenem Recht. Ein Sinatra-Album, ein Fitzgerald-Album wurde geplant und strukturiert, um diese Künstler in einem bestimmten Moment ihrer künstlerischen Laufbahn von ihrer besten Seite zu zeigen.
Doch die Alben, die Friedwald für seine Anatomie ausgewählt hat, gehen auf ganz unterschiedliche Weise ans Werk. Es gibt Studio- und Soloalben: Black Coffee von Lee, Something Cool von June Christy, Belly of the Sun von Cassandra Wilson. Es gibt brillante Kollaborationen: berühmte - Tony Bennett und Bill Evans, Louis Armstrong und Oscar Peterson - und wunderbare Überraschungen wie Doris Day und Robert Goulet bei Annie Get Your Gun. Es gibt Themenalben - Dinah Washington singt Fats Waller, Maxine Sullivan singt Andy Razaf, Margaret Whiting singt Jerome Kern, Barb Jungr singt Bob Dylan, und die großartige Jo Stafford singt amerikanische und schottische Volkslieder. Außerdem gibt es atemberaubende Konzertalben wie Ella in Berlin, Sarah in Japan, Lena im Waldorf und natürlich Judy in der Carnegie Hall. Alle Größen sind dabei, von Kay Starr und Carmen McRae bis zu Jimmy Scott und Della Reese (Della Della Cha Cha Cha). Und, wie aus dem Nichts, der verblüffende God Bless Tiny Tim.
Jedes der siebenundfünfzig hier besprochenen Alben fängt den Künstler auf einem Höhepunkt seiner Karriere ein, wenn auch nicht zum erwarteten Zeitpunkt. Die einzelnen Stücke werden bewertet, die Reihenfolge erklärt, die Songs und Songwriter vorgestellt; es gibt viele Anekdoten darüber, wie die Songs entstanden sind und wie Künstler und Produzenten zusammengearbeitet haben. Und bei der Beurteilung jedes Albums bringt Friedwald seine eigene Meinung mit der von Musikern, Hörern und Kritikern in Einklang. Das monumentale Werk The Great Jazz and Pop Vocal Albums ist ein unverzichtbares Buch für Liebhaber der amerikanischen Jazz- und Popmusik.