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Planting Parliaments in Eurasia, 1850-1950: Concepts, Practices, and Mythologies
Parlamente werden oft als westeuropäische und nordamerikanische Institutionen betrachtet und ihre Einrichtung in anderen Teilen der Welt als ein abgeleiteter und meist fehlerhafter Prozess.
Dieses Buch stellt solche eurozentrischen Sichtweisen in Frage, indem es die Entwicklung moderner Institutionen der kollektiven Entscheidungsfindung in Eurasien nachzeichnet. Das Buch durchbricht die Kluft zwischen den verschiedenen Area Studies und bietet neun Fallstudien, die das Gebiet zwischen dem östlichen Rand Asiens und Osteuropa abdecken, einschließlich des ehemaligen Russischen, Osmanischen, Qing- und Japanischen Reichs sowie deren Nachfolgestaaten.
Untersucht werden insbesondere die Berufung auf Konzepte des Parlamentarismus, der deliberativen Entscheidungsfindung und des Konstitutionalismus, historische Praktiken im Zusammenhang mit dem Parlamentarismus und politische Mythologien in ganz Eurasien. Der Schwerpunkt liegt auf den historischen und „wiederhergestellten“ Institutionen der Entscheidungsfindung, die bewusst auf einheimische Traditionen zurückgreifen und diese an die sich verändernden Umstände in imperialen und postimperialen Kontexten anpassen. Dabei erklärt das Buch, wie repräsentative Institutionen für die Etablierung modernisierter Imperien oder postimperialer Staaten benötigt wurden, gleichzeitig aber auch eine Verbindung zur Vergangenheit boten.
Die Open-Access-Version dieses Buches, verfügbar unter http: //www.taylorfrancis.com/books/e/9780367691271, wurde unter einer Creative Commons Attribution-Non Commercial-No Derivatives 4. 0 Lizenz zur Verfügung gestellt.