Bewertung:

Das Buch wird für seinen bahnbrechenden Ansatz und seine säkulare Analyse des biblischen Israels gelobt, während Kritik an der marxistischen Perspektive und der Ablehnung der biblischen Schöpfung zugunsten der Evolutionstheorie geübt wird.
Vorteile:Das Buch betritt mit seinem Umfang und seiner Tiefe Neuland und eröffnet neue Wege für Forschung, Studium und Predigt. Es bietet eine brillante säkulare Analyse des biblischen Israel.
Nachteile:Der Autor gibt sich als marxistischer Denker zu erkennen und kritisiert kapitalistische Figuren, lässt es aber an philosophischer Tiefe in seinen Argumenten fehlen. Die Ablehnung der biblischen Schöpfungsgeschichte zugunsten der Evolutionstheorie wird als problematisch angesehen, und die Sichtweise des Buches mag bei denen, die eine biblisch orientierte Analyse suchen, keinen Anklang finden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Sacred Economy of Ancient Israel
The Sacred Economy of Ancient Israel bietet eine neue Rekonstruktion des wirtschaftlichen Kontextes der Bibel und des alten Israel. Es argumentiert, dass der Schlüssel zu den antiken Volkswirtschaften bei denjenigen liegt, die auf dem Land arbeiteten, und nicht in den zeitweiligen und relativ schwachen Königreichen und Imperien.
Roland Boer stützt sich auf eine ausgefeilte Wirtschaftstheorie (insbesondere die R(c)gulation School) sowie auf textliche und archäologische Quellen und macht deutlich, dass Wirtschaftskrisen ⋄ die Norm waren und dass Wirtschaft immer gesellschaftlich bestimmt ist. Er untersucht drei wirtschaftliche Ebenen: die Bausteine (fünf institutionelle Formen), Perioden relativer Stabilität (drei Regime) und die übergreifende Produktionsweise. Letztendlich war das widerstandsfähigste aller Regime das Überleben der Subsistenz, für das der regelmäßige Zusammenbruch von Königreichen und Imperien eher ein Segen als ein Fluch war.
Die Studierenden werden ein klares Verständnis der Dynamik der Wirtschaft des alten Israel gewinnen. Der Band von Boer sollte ein neuer Maßstab für künftige Studien werden.