Die Herrschaft des Peschat: Jüdische Konstruktionen des einfachen Sinns der Schrift und ihre christlichen und muslimischen Kontexte, 900-1270

Die Herrschaft des Peschat: Jüdische Konstruktionen des einfachen Sinns der Schrift und ihre christlichen und muslimischen Kontexte, 900-1270 (Z. Cohen Mordechai)

Originaltitel:

The Rule of Peshat: Jewish Constructions of the Plain Sense of Scripture and Their Christian and Muslim Contexts, 900-1270

Inhalt des Buches:

Eine Erforschung der theoretischen Grundlagen der philologischen Methode der jüdischen Bibelauslegung, bekannt als Peschat

In der reichen Tradition der jüdischen Bibelauslegung gibt es nur wenige Konzepte, die so wichtig sind wie die Peschat, die oft als der "einfache Sinn" der Schrift bezeichnet wird. Im Gegensatz zum Midrasch - der kreativen und bisweilen phantasievollen Lesart der spätantiken Rabbiner - steht Peschat für die systematische, philologisch-kontextuelle und historisch sensible Analyse der hebräischen Bibel, verbunden mit einer Wertschätzung der literarischen Qualität des Textes. In The Rule of "Peshat" untersucht Mordechai Z. Cohen die historischen, geographischen und theoretischen Grundlagen der Peshat, wie sie sich zwischen 900 und 1270 entwickelte.

Mit einem vergleichenden Ansatz, der die jüdischen Interaktionen mit muslimischen und christlichen Gelehrten untersucht, wirft Cohen ein neues Licht auf die wichtigsten Entwicklungen in der lebendigen mittelalterlichen Tradition der jüdischen Bibelauslegung. Ab dem zehnten Jahrhundert stützten sich die Juden im Nahen Osten auf die arabische Linguistik und das Studium des Korans, um neue Wege der philologisch-literarischen Exegese zu beschreiten. Diese jüdisch-arabische Schule wanderte später nach Westen und blühte im elften Jahrhundert in al-Andalus auf. Zur gleichen Zeit wurde in Nordfrankreich durch den aschkenasischen Gelehrten Raschi und seinen Schülerkreis eine revolutionäre Peschat-Schule ins Leben gerufen, deren Methoden durch die zeitgenössischen Tendenzen des lateinischen Lernens in den Kathedralschulen Frankreichs beleuchtet werden. Cohen geht dann auf die bisher wenig bekannte byzantinische jüdische exegetische Tradition ein und stützt sich dabei auf kürzlich entdeckte Kommentare aus dem elften Jahrhundert und deren Ableger in Süditalien im zwölften Jahrhundert. Schließlich konzentriert sich diese Studie auf drei Schlüsselfiguren, die den Höhepunkt der mittelalterlichen jüdischen exegetischen Tradition darstellen: Abraham Ibn Esra, Moses Maimonides und Moses Nahmanides. Cohen verwebt unterschiedliche jüdische Disziplinen und äußere kulturelle Einflüsse in Kapiteln, in denen er die zunehmende Bedeutung des Peschat-Modells nachzeichnet, bis es schließlich als "Regel der Peschat" charakterisiert werden kann - das zentrale, bestimmende Merkmal der jüdischen Hermeneutik bis in die Neuzeit.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780812252125
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2020
Seitenzahl:496

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