Bewertung:

Das Buch „Chasing Automation“ von Jerry Prout untersucht den historischen Kampf zwischen Unternehmensführung, Arbeitnehmern und Regierung von den 1920er bis zu den 1960er Jahren um die Nutzung technologischer Innovationen. Es hebt die Beiträge verschiedener einflussreicher Persönlichkeiten hervor und zeigt die anhaltende Relevanz dieser Dynamik in der heutigen Wirtschaft, insbesondere im Hinblick auf fortschrittliche KI.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet eine fesselnde historische Perspektive, die komplexe Themen zugänglich macht. Der Autor hebt geschickt die Rolle sowohl bekannter als auch weniger bekannter historischer Persönlichkeiten hervor und bietet tiefe Einblicke in die laufende Debatte über Innovation und ihre sozioökonomischen Auswirkungen.
Nachteile:In der Rezension wurden keine spezifischen Nachteile genannt, aber man könnte vermuten, dass Leser, die einen zeitgenössischen Fokus auf Technologie suchen, den historischen Kontext weniger direkt auf aktuelle Themen anwenden können.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Chasing Automation: The Politics of Technology and Jobs from the Roaring Twenties to the Great Society
Chasing Automation erzählt die Geschichte, wie eine Gruppe reformorientierter Politiker während der Blütezeit der amerikanischen Industrie (1921-1966) versuchte, die technologische Zukunft zu planen. Beginnend mit Warren G. Harding und der von ihm 1921 einberufenen Konferenz untersucht Jerry Prout, wie sich das politische System der USA mit der durch die Automatisierung verursachten Arbeitslosigkeit auseinandersetzte. Sowohl Liberale als auch Konservative sprachen von der entscheidenden Rolle der Technologie für das Wirtschaftswachstum und von der Notwendigkeit, Arbeit für die Arbeitslosen zu finden, und Prout zeigt, wie sich ihre Auseinandersetzungen um die Mittel zur Erreichung dieser gemeinsamen Ziele und die Hindernisse drehten, die ihnen im Wege standen.
Diese politische Geschichte beleuchtet den Werdegang von zwei führenden Wissenschaftlern dieser Zeit, Norbert Wiener und Vannevar Bush, die sehr unterschiedliche Wege beschritten. Wiener begann in den 1920er Jahren im Stillen mit der Entwicklung seiner kybernetischen Sprache, die jedoch erst in den späten 1940er Jahren ihre Wirkung entfalten sollte. Der pragmatischere Bush wurde von Roosevelt beauftragt, die wissenschaftliche Gemeinschaft zu organisieren, und sein letztendlicher Erfolg - das Manhattan-Projekt - ist sinnbildlich für die technologische Hybris jener Zeit.
Chasing Automation zeigt, dass das politische System dem stetigen Vormarsch der Technologie, die Arbeitsplätze ersetzt, ausgeliefert war, während die Produktivität der amerikanischen Industrie dramatisch anstieg. Es war die schiere Unvorhersehbarkeit des technologischen Fortschritts, die letztlich die größte Herausforderung darstellte. Den Reformern gelang es zwar nicht, eine Bundesplanungsbehörde einzurichten, aber sie schufen ein dauerhaftes Sicherheitsnetz aus Gesetzen, das den Arbeitnehmern auch heute noch zugute kommt, da wir einer neuen Welle der Automatisierung und künstlichen Intelligenz gegenüberstehen.