
The Colonial Twins of Virginia
Vor vielen Jahren, als dieses Land noch eine ungebrochene, nur von wilden Tieren und Indianern bewohnte Wildnis war und Flüsse die einzigen Verkehrswege darstellten, stand am südlichen Ufer des schnell fließenden James ein schönes Backsteinhaus, das Major George Burwell, einem Pflanzer aus dem alten Virginia, gehörte. Sein großes Anwesen Honeywood erstreckte sich vom Flussufer aus nach Süden über viele Hektar gerodetes Land tief in einen Urwald aus riesigen Zedern, Kiefern und Wassereichen hinein.
Wie weit dieser Wald über die Grenzen von Honeywood hinausreichte, wusste damals niemand. Im Westen, weiter flussaufwärts, gab es Tabakfelder, und noch weiter entfernt lagen Viehweiden. In der Nähe, in einer Senke, befand sich ein kleines Dorf mit Blockhütten, in denen die große Kolonie von Negersklaven untergebracht war, die zum Anwesen gehörte.
In östlicher Richtung, jenseits des Heimatortes, gab es mehr Ackerland, dann wieder Wald, mit Karrenwegen, die zu den anderthalb Meilen entfernten Lagerhäusern der Plantage führten, wo sich ein Dock weit in die tiefe Rinne des James erstreckte. An beiden Ufern des Flusses lagen wie kleine Königreiche andere große Ländereien - Brandon, Weyanoke, Westover -, die durch weite Waldgebiete voneinander getrennt und nur durch grobe, sich unter den Bäumen schlängelnde Pfade und durch die große gemeinsame Straße des gelben Wassers verbunden waren.
Die ununterbrochenen Wälder, die sich einst über den Kontinent erstreckten, sind längst verschwunden, und wo einst Indianerdörfer standen, erheben heute große Städte ihre Schornsteine und Türme. Wo einst nur gefährliche Waldpfade verliefen, durchziehen heute Autobahnen und Eisenbahnen das Land und bringen die Enden der Erde näher zusammen als die benachbarten Plantagen in jenen frühen Tagen.
Doch ein wenig abseits von der veränderten Welt steht das stattliche alte Herrenhaus von Honeywood noch immer inmitten seiner alten Zedern-, Wassereichen- und Kiefernhaine, und noch immer fließt das schlammige Wasser des James an ihm vorbei zum Meer. Noch immer säumen gelbe Primeln die Gartenwege, die vom Flussufer zum weißen Säulenportikus führen; noch immer flattern Spottdrosseln und Kardinäle durch die Buchsbaumhecken und erfüllen die Luft mit Musik; und noch immer erwecken fröhliche Kinderstimmen das Echo, genau wie im Jahr 1676, als Tom und Beatrix Burwell dort lebten.