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Colonizing the Body: State Medicine and Epidemic Disease in Nineteenth-Century India
In dieser innovativen Analyse von Medizin und Krankheit im kolonialen Indien untersucht David Arnold die entscheidende Rolle des Staates bei medizinischen und gesundheitspolitischen Aktivitäten und vertritt die These, dass die westliche Medizin zu einem entscheidenden Schlachtfeld zwischen den Kolonisierten und den Kolonisatoren wurde.
Anhand von drei großen epidemischen Krankheiten - Pocken, Cholera und Pest - analysiert Arnold die Auswirkungen des medizinischen Interventionismus. Er zeigt, dass die westliche Medizin, wie sie in Indien praktiziert wurde, nicht einfach vom Westen in den Osten übertragen wurde, sondern auch als Reaktion auf die lokalen Bedürfnisse und die indischen Bedingungen gestaltet wurde.
Durch die Betonung dieser kolonialen Dimension der Medizin unterstreicht Arnold die zentrale Bedeutung des Körpers für die politische Autorität in Britisch-Indien und zeigt, wie die Medizin die inneren Widersprüche der Kolonialherrschaft sowohl beeinflusst als auch artikuliert hat.