Bewertung:

Das Buch, das sich in erster Linie auf den Erstspracherwerb konzentriert, stellt ein gut untermauertes Modell von Tomasello vor, das im Gegensatz zu den traditionellen Theorien steht. Es ist dicht und akademisch, was es zu einer anspruchsvollen Lektüre für Nicht-Fachleute macht, aber es bietet aufschlussreiche Daten und Perspektiven zur Sprachentwicklung bei Kindern.
Vorteile:Gut untermauerte und fundierte Argumentation des Modells des Erstspracherwerbs, basierend auf realen Daten, umfassende Untersuchung der Sprachentwicklung von Kindern und eine interessante Perspektive auf die Unterschiede zwischen Menschen und Primaten.
Nachteile:Anspruchsvoll und dicht für Nicht-Fachleute; in erster Linie akademischer Charakter, was es für allgemeine Leser weniger zugänglich macht.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Constructing a Language: A Usage-Based Theory of Language Acquisition
In diesem bahnbrechenden Buch stellt Michael Tomasello eine umfassende gebrauchsbasierte Theorie des Spracherwerbs vor. Auf der Grundlage umfangreicher empirischer Forschungen in den Bereichen Kognitionswissenschaft, Linguistik und Entwicklungspsychologie zeigt Tomasello, dass wir keinen eigenständigen „Sprachinstinkt“ brauchen, um zu erklären, wie Kinder Sprache lernen. Ihre sprachlichen Fähigkeiten sind mit anderen kognitiven Fähigkeiten verwoben.
Tomasello argumentiert, dass das Wesen der Sprache ihre symbolische Dimension ist, die auf der einzigartigen menschlichen Fähigkeit beruht, Absichten zu verstehen. Grammatik entsteht, wenn die Sprecher einer Sprache sprachliche Konstruktionen aus wiederkehrenden Symbolfolgen schaffen; Kinder nehmen diese Muster aus dem Wortschwall auf, den sie um sich herum hören.
Alle Theorien des Spracherwerbs gehen von diesen grundlegenden Fähigkeiten des Absichtslesens und der Musterfindung aus. Einige formale Sprachtheorien gehen von einer zweiten Reihe von Erwerbsprozessen aus, die irgendwie mit einer angeborenen universellen Grammatik verbunden sind. Aber diese zusätzlichen Prozesse, so argumentiert Tomasello, sind völlig unnötig - sie sind wichtig, um eine Theorie zu retten, aber nicht, um das Phänomen zu erklären.
Trotz all ihrer empirischen Schwächen hat die generative Grammatik von Chomsk die linguistische Welt vierzig Jahre lang beherrscht. Constructing a Language bietet eine überzeugend argumentierte, psychologisch fundierte neue Vision für das Studium des Spracherwerbs.