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The Crucifixion of Jesus: Faithful History or Historical Faith?
Die Kreuzigung Jesu ist der Eckpfeiler der christlichen Theologie, aber im Judentum ist sie ein unbedeutender Vorfall bei der Hinrichtung eines Betrügers. Der Islam unterscheidet sich noch weiter von beiden Darstellungen und behauptet, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde. Die Kreuzigung ist somit einer der umstrittensten Unterschiede zwischen den drei großen abrahamitischen Religionen. Das Buch befasst sich zwar auch mit Aspekten der christlichen Kreuzigungstheologie und der jüdischen Sicht auf Jesus, konzentriert sich aber hauptsächlich auf die Untersuchung der Frage der Historizität der Kreuzigung.
Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Im ersten Teil werden die verschiedenen Episoden der Kreuzigung in den vier Evangelien unter Bezugnahme auf die Briefe des Paulus und die Apostelgeschichte analysiert. Die Erzählungen der Evangelien sind die frühesten Quellen der Kreuzigung und die Grundlagen, auf denen die Historizität der Kreuzigung beruht. Diese Berichte über die Verhaftung, den Prozess, die Kreuzigung und die Auferstehung sind jedoch mit ernsthaften Problemen behaftet. Es gibt interne Diskrepanzen innerhalb der einzelnen Evangelien, Widersprüche zwischen den verschiedenen Evangelien und historische Irrtümer in diesen Erzählungen.
Im zweiten Teil des Buches wird die gängige Behauptung erörtert, dass die Historizität der Kreuzigung durch frühe nichtchristliche Schriften gestützt wird. Doch abgesehen von der Tatsache, dass weniger als eine Handvoll von ihnen die Kreuzigung erwähnen und dass sie dies nur am Rande und mit Desinteresse tun, sind diese klassischen und jüdischen Quellen von der christlichen Tradition abhängig. Sie bieten kein unabhängiges Zeugnis für die Historizität des Ereignisses.
Da die Evangelien nicht durch unabhängige Schriften bestätigt werden und aus anderen Gründen, die ebenfalls erörtert werden, unzuverlässige historische Quellen sind, gibt es keine zuverlässigen Informationen darüber, dass Jesus gekreuzigt wurde. Selbst wenn er gekreuzigt wurde, gibt es keine zuverlässigen Beweise. Der Glaube an die Kreuzigung Jesu ist im Wesentlichen ein Produkt des Glaubens. Diese kritische Tatsache ist das Thema des dritten Teils des Buches.
Doch die Leugnung der Kreuzigung Jesu durch den Koran, die Gegenstand des vierten Teils des Buches ist, wurde stets als Widerspruch zu den verfügbaren historischen Beweisen zurückgewiesen. Diese allgemeine Behauptung ist irreführend, denn die Grundlage für die Ablehnung der alternativen Geschichte der Kreuzigung im Koran sind die Erzählungen des Evangeliums. Im besten Fall handelt es sich um eine Ablehnung der Behauptung eines Glaubensbuches zugunsten eines anderen. Diese detaillierte Studie des Korans, die klassische und zeitgenössische Quellen berücksichtigt, geht sogar noch weiter. Sie zeigt, dass die kurze, aber konsistente Erzählung im Koran einen stärkeren Anspruch auf Geschichte erhebt als die detaillierten, aber diskrepanten Erzählungen der Evangelien.