Bewertung:

Das Buch bietet eine kritische Untersuchung der sich wandelnden Natur der Arbeit und der Auswirkungen des neuen Kapitalismus auf die Erfahrungen der Arbeitnehmer und stützt sich dabei auf umfangreiche Forschungsarbeiten und theoretische Rahmenwerke. Während in vielen Rezensionen die aufschlussreichen Analysen hervorgehoben werden, kritisieren einige, dass das Buch die Erwartungen nicht erfüllt oder bestimmte Argumente zu kurz gefasst sind.
Vorteile:Das Buch liefert eine prägnante und gut begründete These, die auf gründlicher Forschung beruht, erörtert effektiv die Dynamik des modernen Kapitalismus und bietet ein klareres Verständnis der heutigen Arbeitsbedingungen. Es wird für seine Integration philosophischer und theoretischer Ansätze gelobt, die es zugänglich und dennoch tiefgründig macht. Die Leserinnen und Leser schätzen die Relevanz des Buches und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen wie Arbeitsplatzsicherheit und persönliche Handlungsfähigkeit.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass das Buch ihre Erwartungen nicht erfüllt hat und es ihm an Tiefe und Engagement mangelt. Es werden stilistische Probleme erwähnt und der Wunsch nach mehr Verbindungen zu etablierten Theorien, wie der marxistischen Entfremdung, geäußert. Einige Kritiker verweisen auf eine zu kurze Erkundung bestimmter Konzepte, was zu dem Eindruck führt, dass die Argumente besser hätten entwickelt werden können.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Culture of the New Capitalism
Ein provokanter und beunruhigender Blick auf die Art und Weise, wie neue wirtschaftliche Fakten unsere persönlichen und sozialen Werte formen.
Der renommierte Soziologe Richard Sennett untersucht die wesentlichen Unterschiede zwischen früheren Formen des industriellen Kapitalismus und der globaleren, fiebrigeren und immer wandelbareren Version des Kapitalismus, die an seine Stelle tritt. Er zeigt, wie sich diese Veränderungen auf das tägliche Leben auswirken - wie sich die Arbeitsethik verändert; wie neue Vorstellungen von Verdienst und Talent die alten Werte von Handwerk und Leistung verdrängen; wie das, was Sennett das „Gespenst der Nutzlosigkeit“ nennt, sowohl Fachleute als auch Arbeiter heimsucht; wie sich die Grenze zwischen Konsum und Politik auflöst.
Reformer sowohl privater als auch öffentlicher Institutionen haben gepredigt, dass flexible, globale Unternehmen ein Modell der Freiheit für den Einzelnen darstellen, im Gegensatz zu den Erfahrungen mit starren und statischen Bürokratien, die Max Weber einst einen „eisernen Käfig“ nannte. Sennett argumentiert, dass das neue Wirtschaftsmodell zwar alte Übel beseitigt, aber neue soziale und emotionale Traumata geschaffen hat. Nur eine bestimmte Art von Menschen kann in instabilen, fragmentarischen Institutionen gedeihen: Die Kultur des neuen Kapitalismus verlangt ein ideales Selbst, das auf kurze Sicht ausgerichtet ist, das sich eher auf potenzielle Fähigkeiten als auf Leistung konzentriert und bereit ist, vergangene Erfahrungen zu ignorieren oder aufzugeben. Sennett untersucht eine dauerhaftere Form des Selbstseins und welche praktischen Initiativen den verhängnisvollen Auswirkungen der „Reformen“ entgegenwirken könnten.