Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende und wissenschaftliche Untersuchung darüber, wie Erinnerung und Vergessen im alten Rom manipuliert wurden, und hebt die politischen Implikationen dieser Handlungen und ihre Auswirkungen auf die römische Identität und Erinnerung hervor. Es zieht Parallelen zu modernen Beispielen und unterstreicht die Bedeutung der Kontrolle historischer Narrative.
Vorteile:⬤ Intellektuelle und aufschlussreiche Erforschung der politischen Praktiken des antiken Roms
⬤ bietet eine faszinierende Untersuchung der Ursprünge und Auswirkungen des „Vergessens“
⬤ sehr empfehlenswert für Wissenschaftler und alle, die ein ernsthaftes Interesse an der römischen Geschichte und Politik haben
⬤ gut recherchierte und detaillierte Darstellung der strafenden Erinnerungssanktionen.
Aufgrund seines wissenschaftlichen Charakters ist das Buch für Gelegenheitsleser nicht geeignet; es erfordert ein starkes Interesse an der Materie, um den Inhalt vollständig zu verstehen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Art of Forgetting: Disgrace & Oblivion in Roman Political Culture
Die römische Elite entschied sich regelmäßig dafür, das Andenken an einen führenden Bürger, der als unwürdiges Mitglied der Gemeinschaft angesehen wurde, einzuschränken oder zu zerstören. Sanktionen gegen die Erinnerung konnten zur Entfernung oder Verstümmelung von Porträts und öffentlichen Inschriften führen.
Harriet Flower bietet den ersten chronologischen Überblick über die Entwicklung dieser römischen Praxis - einer Anweisung zum Vergessen - von der archaischen Zeit bis ins zweite Jahrhundert n. Chr.
Flower untersucht die römischen Gedächtnissanktionen vor dem Hintergrund des griechischen und hellenistischen kulturellen Einflusses und im Kontext der weiteren mediterranen Welt. Durch die Kombination von literarischen Texten, Inschriften, Münzen und materiellen Belegen trägt diese reich illustrierte Studie zu einem tieferen Verständnis der römischen politischen Kultur bei.