Bewertung:

Die Hanning- und Ferrante-Ausgabe der Lais von Marie de France wird für ihre hervorragende Übersetzung und die aufschlussreichen Kommentare gelobt, die das Verständnis der Erzählungen bereichern. Die Sammlung von zwölf Kurzgeschichten ist zwar in den Themen der höfischen Liebe und des Abenteuers aus dem 12. Jahrhundert verwurzelt, bleibt aber auch für moderne Leser ansprechend und zugänglich. Einige Kritiker betonen jedoch die Vorhersehbarkeit und die Klischees in den Geschichten und weisen darauf hin, dass es fesselndere Werke gibt.
Vorteile:⬤ Hervorragende Übersetzung und Kommentar
⬤ das Format stellt das ursprüngliche Altfranzösisch und das moderne Englisch einander gegenüber
⬤ aufschlussreiche literarische Diskussionen verbessern das Verständnis
⬤ fesselnde Geschichten, die den kulturellen und historischen Kontext vermitteln
⬤ leicht zu lesen und unterhaltsam für viele
⬤ Sammlung abwechslungsreicher Erzählungen mit einzigartigen Themen.
⬤ Einige Geschichten wurden als vorhersehbar und voller Klischees empfunden
⬤ einige Leser fanden die Übersetzung nicht außergewöhnlich
⬤ Kritik für den Einsatz im akademischen Bereich, wo es faszinierendere Möglichkeiten gibt.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
The Lais of Marie de France
Auch wenn nur wenig über Marie de France bekannt ist, hat ihr Werk die romantische Literatur für immer verändert. Die „Lais de Marie de France“ stellten die gesellschaftlichen Normen und die Ansichten der Kirche des zwölften Jahrhunderts über die Liebe und die Rolle der Frau in Frage.
Sie schrieb an einem Hof, der den Gelehrten unbekannt war, in einer Form des anglonormannischen Französisch. Inspiriert von den Griechen und Römern, die lange vor ihr lebten, wollte Marie de France nicht nur etwas moralisch Belehrendes schreiben, sondern auch etwas, das im Gedächtnis des Lesers einen unauslöschlichen Eindruck hinterlässt. In ihrer „Lais“ thematisiert Marie de France die Liebe als ein Thema von Leid und Elend, das mit Untreue verbunden ist.
Das Revolutionäre daran war jedoch, dass die von ihr thematisierte Untreue von Frauen begangen und unter Umständen sogar gebilligt wurde. Damit stellte sie die unterwürfige Rolle der Frauen in ihrer Zeit in Frage und vermittelte ihnen ein Gefühl von Macht und freiem Willen.
Ihre komprimierte und doch kraftvolle Bildsprache ist zeitlos und auch für heutige Leser noch relevant und anregend. Diese Ausgabe folgt der Übersetzung von Eugene Mason und ist auf hochwertigem säurefreiem Papier gedruckt.