Bewertung:

The Living and the Lost von Ellen Feldman handelt von Millie und David Mosbach, zwei deutsch-jüdischen Geschwistern, die kurz vor dem Krieg aus Nazi-Deutschland geflohen sind, und ihrer Rückkehr ins Berlin der Nachkriegszeit. Das Buch befasst sich mit den Themen Schuld der Überlebenden, Vergebung und der komplexen Gefühlswelt von Menschen, die sich in einer zerstörten Stadt mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Es bietet eine einzigartige Perspektive auf den Entnazifizierungsprozess in Deutschland und die Kämpfe der Überlebenden, sowohl emotional als auch sozial.
Vorteile:Das Buch bietet einen neuen Blickwinkel auf die historische Fiktion des Zweiten Weltkriegs und konzentriert sich auf Nachkriegsthemen und die Erfahrungen der Überlebenden. Die Leser haben die Entwicklung der Charaktere gelobt, insbesondere Millies komplexe emotionale Reise von Hass zu Vergebung. Der Schreibstil ist fesselnd und anschaulich und lässt den Leser in die chaotische Umgebung des Nachkriegs-Berlins eintauchen. Viele Rezensenten fanden das Buch anregend, da es Fragen über Schuld, Überleben und den Zustand des Menschen aufwirft. Die Einbindung von Rückblenden bereichert die Erzählung und hilft, die Geschichte der Figuren zu enthüllen.
Nachteile:Einigen Lesern fiel es schwer, eine Verbindung zu den Charakteren herzustellen, insbesondere zu Millie, und sie hatten das Gefühl, dass sich die Geschichte teilweise in die Länge zog oder langsam war. Der Übergang zwischen den Zeitebenen in den Rückblenden war gelegentlich verwirrend. Es gab auch Kritik am Tempo und daran, dass bestimmte Abschnitte zu detailliert oder unzusammenhängend waren, was den Gesamtfluss der Geschichte beeinträchtigen konnte.
(basierend auf 59 Leserbewertungen)
The Living and the Lost
Ellen Feldmans The Living and the Lost (Die Lebenden und die Verlorenen) ist die fesselnde Geschichte einer jungen deutschen Jüdin, die aus Amerika in das von den Alliierten besetzte Berlin zurückkehrt, um sich der Vergangenheit und einer unerwarteten Zukunft zu stellen.
Millie (Meike) Mosbach und ihrem Bruder David gelingt kurz vor der Kristallnacht die Flucht in die USA, während ihre Eltern und ihre kleine Schwester in Berlin zurückbleiben. Millie besucht das Bryn Mawr College mit einem speziellen Stipendium für nicht-arische deutsche Mädchen und erhält einen Job bei einer Zeitschrift in Philadelphia. David meldet sich zur Armee und wird schließlich in das streng geheime Camp Ritchie in Maryland versetzt, wo deutschsprachige Männer für die Arbeit des Geheimdienstes ausgebildet werden.
Jetzt sind beide zurück in ihrer ehemaligen Heimatstadt, werden von Geistern heimgesucht und hoffen vergeblich, ihre Familie zu finden. Millie arbeitet in dem Büro, das für die Ausmerzung der engagiertesten Nazis aus dem Verlagswesen zuständig ist; sie ist voller Wut auf ihr ehemaliges Land und seine Bürger, obwohl es ihr schwerer fällt, in der Nähe zu hassen. David versucht, Vertriebenen beim Aufbau eines neuen Lebens zu helfen, während er seine radikaleren nächtlichen Aktivitäten vor seiner Schwester verbirgt. Wie die meisten ihrer deutschstämmigen amerikanischen Kollegen leiden sie unter Konflikten aus Wut und Schuldgefühlen über ihr eigenes Glück, mit Ausnahme von Millies Chef, Major Harry Sutton, der den Deutschen gegenüber viel zu sehr auf Fairness bedacht zu sein scheint.
Millie lebt und arbeitet im zerbombten Berlin, einem modernen Wilden Westen, in dem sich betrunkene Soldaten prügeln, Verzweifelte die Ahnungslosen ausplündern, Spione ihr Unwesen treiben, Werwölfe, wie man reuelose Nazis nannte, wieder auferstehen wollen, Schwarzmärkte florieren und verbotene Verbrüderung grassiert. Sie muss sich mit einer Entscheidung auseinandersetzen, die sie als Mädchen in einem Moment der Krise getroffen hat, und mit dem rätselhaften, manchmal wütenden Major Sutton, der auf mysteriöse Weise Verständnis für ihre Dämonen hat.
Die Lebenden und die Verlorenen“ ist eine atmosphärische und fesselnde Geschichte über Liebe, Überleben und Vergebung gegenüber anderen und gegenüber sich selbst.