
The Passions of Peter Sellars: Staging the Music
Peter Sellars, der als einer der innovativsten und einflussreichsten Regisseure unserer Zeit gilt, hat gefeierte - und oft umstrittene - Versionen vieler beliebter Opern und Oratorien inszeniert. Er hat auch mit mehreren Komponisten, darunter John C.
Adams und Kaija Saariaho, zusammengearbeitet, um neue, anspruchsvolle Opern zu schaffen. The Passions of Peter Sellars folgt der Entwicklung seines Stils, beginnend mit seinen Interpretationen der Mozart-Da-Ponte-Opern, über Werke, für die er die Libretti und sogar die Musik zusammengestellt hat, bis hin zu seinen gefeierten Inszenierungen von Bachs Passionen mit den Berliner Philharmonikern. Viele Regisseure überlassen die musikalischen Aspekte der Oper ganz den Sängern und dem Dirigenten.
Sellars hingegen vertieft sich in die Partitur und hat ein unverwechselbares visuelles Vokabular geschaffen, um die musikalische Geste auf der Bühne zu verkörpern. Er nutzt die Energien der Musik, um Charaktere, Ensemble-Interaktionen und große dramatische Abläufe zu gestalten.
Als führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet von Gender und Musik sowie der Geschichte der Oper ist Susan McClary in einer idealen Position, um Sellars' Ziel zu beleuchten, sowohl die in diesen Opern verkörperten sozialen Spannungen als auch die spirituellen Dimensionen der Opernaufführung zu thematisieren. McClary betrachtet Sellars' Inszenierungen von Mozarts Le nozze di Figaro, Don Giovanni und Cos fan tutte, Händels Theodora, Messiaens Saint Fran ois d'Assise, John C.
Adams' Nixon in China, The Death of Klinghoffer, El Ni o und Doctor Atomic; Kaija Saariahos L'amour de loin, La Passion de Simone und Only the Sound Remains; Purcells The Indian Queen und Bachs Matthäus- und Johannespassion. McClary nähert sich Sellars' theatralischen Strategien aus einer musikwissenschaftlichen Perspektive und verbindet Erkenntnisse aus Theater-, Film- und Literaturwissenschaft, um das Werk eines der brillantesten lebenden Operninterpreten zu erkunden.