Bewertung:

John Yoo untersucht in seinem Buch den verfassungsrechtlichen Rahmen für Kriegsbefugnisse und auswärtige Angelegenheiten und plädiert für erhebliche Befugnisse des Präsidenten, was unter Wissenschaftlern und Kritikern zu Kontroversen und Diskussionen geführt hat.
Vorteile:⬤ Das Buch bietet eine klare Analyse des verfassungsrechtlichen Rahmens für Krieg und internationale Beziehungen, wobei die Rolle der verschiedenen Regierungsorgane hervorgehoben wird. Es ist gut recherchiert, verständlich geschrieben und bietet einen historischen Kontext. Viele Rezensenten hielten es für einen wesentlichen Beitrag zur juristischen Diskussion über die Befugnisse des Präsidenten nach 9/1
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Kritiker argumentieren, dass Yoos Interpretationen eine übermäßig mächtige Exekutive fördern und die ursprüngliche Absicht der Verfassung in Frage stellen. Viele sehen seine Argumente als Rechtfertigung für verfassungswidrige Maßnahmen der Bush-Regierung, einschließlich Folter und einseitiger Militäraktionen. Einige Rezensenten fanden seine Argumentation unzureichend dokumentiert und irreführend in Bezug auf die gegenseitige Kontrolle.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
The Powers of War and Peace: The Constitution and Foreign Affairs after 9/11
Seit den Anschlägen vom 11. September auf die Vereinigten Staaten ist die Bush-Regierung wegen ihrer Methoden zur Bekämpfung des Terrorismus in die Kritik geraten. Die Kriegsführung gegen Al-Qaida hat sich als juristischer Sumpf erwiesen, und Kritiker behaupten, die Maßnahmen der Regierung in Afghanistan und im Irak seien verfassungswidrig. Der Krieg gegen den Terrorismus - und im weiteren Sinne die Entscheidung der Regierung, sich aus dem ABM-Vertrag und den Kyoto-Vereinbarungen zurückzuziehen - hat viele dazu veranlasst, sich zu fragen, ob der verfassungsmäßige Rahmen für außenpolitische Entscheidungen von der derzeitigen Regierung über Bord geworfen wurde.
John Yoo, ehemaliger Jurist im Justizministerium, plädiert hier für einen völlig neuen Ansatz zum Verständnis dessen, was die Verfassung über auswärtige Angelegenheiten sagt, insbesondere über die Befugnisse für Krieg und Frieden. Mit Blick auf die amerikanische Geschichte weist Yoo darauf hin, dass amerikanische Präsidenten - von Truman über Korea bis hin zu Clintons Intervention im Kosovo - auf der Weltbühne entschlossen handeln mussten, ohne eine Kriegserklärung abzugeben. Yoo argumentiert, dass sie dazu in der Lage sind, weil die Verfassung dem Präsidenten, dem Kongress und den Gerichten sehr unterschiedliche Befugnisse einräumt, die sie dazu verpflichten, die Außenpolitik des Landes auszuhandeln. Yoo stützt seine kontroverse Analyse auf eine brillante Rekonstruktion des ursprünglichen Verständnisses der außenpolitischen Befugnisse und ergänzt sie durch Argumente, die auf dem Verfassungstext, der Struktur und der Geschichte basieren.
Das Buch The Powers of War and Peace, das historische Argumente mit aktuellen politischen Debatten verbindet, wird zweifellos heftig diskutiert werden. Und obwohl die darin behandelten Fragen so alt und grundlegend sind wie die Verfassung selbst, hat Amerikas Reaktion auf die Anschläge vom 11. September sie mit noch größerer Kraft und Dringlichkeit erneuert.
"Darf der Präsident der Vereinigten Staaten in Kriegszeiten tun, was er will, ohne dass der Kongress oder die Gerichte darüber wachen? In diesem Jahr spitzte sich die Frage zu, als die Bush-Regierung darum kämpfte, ihr aggressives Vorgehen bei der Inhaftierung und Vernehmung mutmaßlicher feindlicher Kämpfer im Krieg gegen den Terrorismus beizubehalten. Aber dies war auch das Jahr, in dem die Behauptungen der Regierung über die Vorherrschaft des Präsidenten ihre nachhaltigste intellektuelle Verteidigung erhielten (in) The Powers of War and Peace" - Jeffrey Rosen, New York Times.
"Yoos Theorie fördert eine offene Diskussion über das nationale Interesse und macht es Politikern schwerer, politische Konflikte als Verfassungskrisen darzustellen. Vor allem aber bietet Yoos Ansatz einen Weg, die demokratische Kraft unseres politischen Systems zu erneuern."--David B. Rivkin Jr. und Carlos Ramos-Mrosovsky, National Review.