
The Madonna of Humility: Development, Dissemination and Reception, C.1340-1400
Detaillierte Analyse eines ikonografischen Motivs von großer Bedeutung in der europäischen Kunst.
Das Bild der "Madonna der Demut", der auf dem Boden sitzenden Jungfrau mit dem Kind, ist in der europäischen Kunst weit verbreitet und bleibt dennoch rätselhaft. Dieses Buch bietet eine detaillierte und leicht zugängliche Untersuchung und Erläuterung der vielfältigen Bedeutungen dieses Motivs und anderer damit verbundener Bilder (einschließlich der stillenden Jungfrau, der Frau der Apokalypse und der Jungfrau der Verkündigung). Er widerspricht der orthodoxen Auffassung, wonach die Ursprünge des Bildes im Werk von Simone Martini in Avignon zu suchen sind, und weist auf einen längeren Entwicklungsprozess hin, bei dem die Handschriftenillumination in Metz eine Schlüsselrolle spielte. In den folgenden Kapiteln wird die Assimilation, Aneignung und Anpassung des Bildes in einer Reihe von Regionen in ganz Europa untersucht, wobei die vereinfachende Vorstellung einer eindeutigen ikonografischen Bedeutung, die allein durch den Kontext der Entstehung des Bildes bestimmt wird, in Frage gestellt wird. Das Buch argumentiert für eine wesentliche Fluidität und Verhandelbarkeit von Bedeutung in der bildenden Kunst und stellt die Idee einheitlicher und eindeutiger ikonografischer Lesarten in Frage. Die Untersuchung der vielschichtigen Funktionen des Bildes in verschiedenen Kontexten und Regionen liefert nicht nur eine ikonografische Fallstudie, sondern eine Kulturgeschichte einer Andachtsquelle mit europaweiten Auswirkungen.
Dr. BETH WILLIAMSON lehrt an der Abteilung für Kunstgeschichte der Universität Bristol.