
Modernity between Wagner and Nietzsche
Die Moderne zwischen Wagner und Nietzsche analysiert die Opern und Schriften Wagners, um zu beweisen, dass die Ideen, auf denen sie beruhen, den Werten, die für die Moderne grundlegend sind, widersprechen und sie verfälschen. Dieses Buch analysiert auch die Ideen, die für die Philosophie Nietzsches von zentraler Bedeutung sind, und zeigt, dass die Werte, auf deren Grundlage er mit Wagner bricht und ihren gemeinsamen Mentor Schopenhauer ablehnt, diejenigen sind, die der Moderne zugrunde liegen.
Brayton Polka macht sich die kritische Unterscheidung zunutze, die Kierkegaard zwischen Christentum und Christentum trifft. Das Christentum steht für das, was Nietzsche den Glauben nennt, der im bedingungslosen Willen zur Wahrheit im Ja zum Leben vorausgesetzt wird. Das Christentum hingegen steht für den schlechten Glauben des Nihilismus, der Nein zum Leben sagt.
Polka zeigt dann, dass Wagner in Anlehnung an Schopenhauer das Christentum vertritt, indem er in seinen Opern zeigt, dass das Leben nichts als der Tod und der Tod nichts als das Leben ist. Mit anderen Worten: Der Zweck des Willens ist für Wagner die Vernichtung des Willens, denn nur im und durch den Tod wird der Mensch vom Leben als willentlicher Sünde befreit.
Nietzsche hingegen folgt der biblischen Auffassung, dass das Dasein aus dem Nichts geschaffen ist, aus dem Nichts, das nicht nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, dass jede Behauptung, der Wille könne wollen, nicht zu wollen, widersprüchlich und daher falsch ist. Denn nicht zu wollen ist in Wahrheit immer noch, nichts zu wollen.
Es gibt also, wie Nietzsche zeigt, kein Entkommen vor dem Willen. Entweder will der Mensch die Wahrheit, indem er das Leben als aus dem Nichts geschaffen bejaht, oder er verneint das Leben, indem er den toten Gott der Christenheit anbetet, indem er wirklich nichts will.