Bewertung:

Die Essaysammlung „The Moral Obligation to be Intelligent“ von Lionel Trilling wird für ihre aufschlussreichen Kommentare zu Literatur und moralischen Fragen gefeiert, aber wegen ihrer komplexen Sprache und schwierigen Lesbarkeit kritisiert. Die Essays decken eine Vielzahl wichtiger Themen und Autoren ab, so dass sie sowohl für neue als auch für erfahrene Leser eine Fundgrube darstellen, auch wenn die Sprache möglicherweise ein Wörterbuch erfordert.
Vorteile:⬤ Bietet unschätzbare Einblicke in Literatur und Kulturkritik.
⬤ Deckt ein breites Spektrum an Themen und Autoren ab und schafft so eine spannende Unterhaltung über Jahrzehnte hinweg.
⬤ Das Essay-Format ermöglicht eine flexible Lektüre, so dass es sich für verschiedene Zeitpläne eignet.
⬤ Regt zum Nachdenken über moralische Fragen und die Rolle der Literatur in der Gesellschaft an.
⬤ Viele Leser finden den Inhalt originell und fesselnd, und einige Essays werden als kleine Meisterwerke betrachtet.
⬤ Die Sprache ist oft komplex und gelehrt, was einen großen Wortschatz erfordert und es für allgemeine Leser schwierig machen könnte.
⬤ Manche finden den Schreibstil prätentiös oder verworren.
⬤ Einige wenige Essays, wie die über Nabokov und Keats, werden als unausgewogen oder übermäßig lang kritisiert.
⬤ Die Leser benötigen möglicherweise Hintergrundwissen zu den behandelten Themen, um die Aufsätze vollständig zu verstehen.
(basierend auf 20 Leserbewertungen)
The Moral Obligation to Be Intelligent: Selected Essays
Dieses Kompendium vereint die Gedanken eines der schärfsten Kulturkritiker der amerikanischen Literatur und wird einem ganz neuen Publikum die Augen für das Werk von Lionel Trilling öffnen. Trilling war ein anstrengender Denker, der stolz darauf war, "zu viel" zu denken. Als Intellektueller schonte er seinesgleichen nicht, und obwohl er sich nicht als Rationalist verstand, war er in der Welt verankert.
Diese Sammlung enthält 32 von Trillings Essays zu einer Reihe von Themen, von Jane Austen bis George Orwell und vom Kinsey-Report bis Lolita. Enthalten sind auch Trillings bahnbrechende Essays "Art and Neurosis" und "Manners, Morals, and the Novel". Viele der Beiträge erschienen zuerst in Zeitschriften wie The Partisan Review und Commentary; die meisten wurden später in Essay-Sammlungen nachgedruckt. Diese neue Zusammenstellung seiner Schriften zeigt erneut Trillings geduldigen, gründlichen Stil. Die Beschäftigung mit den "Problemen des Lebens" - in Kunst, Literatur, Kultur und Geistesleben - war für ihn eine lebenswichtige Beschäftigung, auch wenn er keine einfachen oder ermutigenden "Antworten" zu erwarten hatte. Die intellektuelle Reise war das wahre Ziel.
Ganz gleich, um welches Thema es sich handelt, Trillings Argumente fügen sich mühelos zusammen, als wäre die Konstruktion komplizierter Verteidigungen und Angriffe für seinen geschärften Verstand ein Kinderspiel. Je mehr er über ein Thema schrieb und je komplizierter seine Argumentation wurde, desto klarer wurde das Thema; seine Ausarbeitung ist nur Funktion und kein Füllmaterial. Die Auseinandersetzung mit Trillings anspruchsvollem Werk lohnt sich auch heute noch, denn seine Ideen sprechen Themen an, die Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte überdauern.