Bewertung:

The Morning Watch von James Agee gilt als Fortsetzung von A Death in the Family und spiegelt die frühe Jugend des Autors in einem episkopalen Internat wider. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die inneren Kämpfe eines Jungen mit dem Glauben, der Schuld und dem Übergang von der kindlichen Unschuld zu einem komplexeren emotionalen Verständnis. Das Buch spielt in der Karwoche und erforscht Themen wie religiöse Lehren und persönliches Wachstum und gipfelt in einer Reflexion über Gewalt und Moral unter Gleichaltrigen.
Vorteile:Das Buch wird für seine atemberaubende Schönheit, seine sinnlichen Beschreibungen und seinen kohärenten Schreibstil gelobt. In ihm schwingen tiefe religiöse Gefühle und scharfe Erinnerungen mit und zeigen Agees Reife als Schriftsteller. Die Erzählung befasst sich mit starken Themen wie Glaube, Schuld und der Komplexität des Erwachsenwerdens, was sie zu einer fesselnden und nachdenklichen Lektüre macht. Der Einfluss von James Joyce wird als positiver Aspekt hervorgehoben, da einige Rezensenten Agees Schilderungen als nachvollziehbar und glaubwürdig empfinden.
Nachteile:Einige Leser finden, dass der Text sehr religiös ist, was auf diejenigen, die nicht gläubig sind, befremdlich wirken könnte. Einige Rezensenten bemängelten die unflätigen Ausdrücke in den Dialogen einer Figur, die das Gesamterlebnis für manche Leser beeinträchtigen könnten. Außerdem könnten diejenigen, die mit Agees früheren Werken nicht vertraut sind, Schwierigkeiten haben, die Nuancen dieser Fortsetzung zu verstehen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Morning Watch
Die Morgenwache von James Agee ist wie sein Werk Ein Tod in der Familie, für das er den Pulitzer-Preis erhielt, autobiografisch. Er beschreibt die Erlebnisse des zwölfjährigen Richard in den frühen Morgenstunden des Karfreitags und zu Beginn des Frühlings in einer Kirchenschule in den Bergen von Tennessee.
In dieser Geschichte des Wandels und der Heimsuchungen ist Agee ein kleiner Triumph gelungen: Er hat die schützende Hülle der Persönlichkeit eines Jungen durchbrochen und seine religiöse Überschwänglichkeit enthüllt, ohne dabei in Bathos zu verfallen. Während seiner Wache in der Kapelle werden Richards tiefste Gedanken und Gefühle durch schwaches Fleisch und kindliche Einbildungen gestört. In Ton, Bild, Bewegung und gelegentlicher obskurer Symbolik hat dieser kurze Roman etwas von der Qualität eines dunklen Gedichts, das die Unentwirrbarkeit von Gut und Böse, von Schönheit und Absurdität, von Einfachem und Unergründlichem in mehr oder weniger gewöhnlichen Empfindungen und Motiven auslotet.
Es ist eine Geschichte, die an der Oberfläche klar ist, aber unter dieser Oberfläche in ihrer Komplexität und Zweideutigkeit traumhaft ist. Die seltene Mischung aus Wahrnehmung und disziplinierter Lyrik hat diesen Roman zu einem kleinen Klassiker gemacht.