
The Night of the First Billion
Der Roman spielt in Genf, Schweiz, zur Zeit des israelischen Einmarsches in den Libanon im Jahr 1982. Er erforscht das emotionale Unglück arabischer Männer und Frauen, die vor den Schrecken des Krieges fliehen und ihre Lebensweise durch die fremde Umgebung ständig in Frage gestellt sehen. Die scharfe Kritik des Autors an der Situation im Libanon ist mit starken gesellschaftspolitischen Themen verbunden. Hier finden sich aufschlussreiche Porträts der Klassenunterdrückung und der Rolle der Frau in der arabischen Gesellschaft, der Umgang mit Krieg und Sexualität, mit Immigration, kultureller Assimilation und Nationalismus.
Mit höchster Kunstfertigkeit und Einsicht - und in moderner arabischer literarischer Manier - vermischt Ghada Samman gekonnt Realismus mit Fantasie zu einer hoch stilisierten, thematisch vielschichtigen Geschichte. Es ist zugleich eine gotische Romanze und ein spannender Krimi mit fesselnden Charakteren. Zugleich ist es eine fesselnde Studie über soziale Ungerechtigkeit und die Folgen der kriegerischen Umwälzungen.
Weit weg von zu Hause und in Sicherheit, wiederholen und wiederholen Sammans libanesische Exilanten dieselben Konflikte, die sie in ihrem eigenen Land quälen, selbst wenn es belagert wird. Die Nacht der ersten Milliarde ist eine beredte Erinnerung daran, dass die einzige echte Sicherheit im tiefsten und menschlichsten Sinne des Wortes in der mutigen Bereitschaft zu finden ist, sich dem Leiden zu stellen, es herauszufordern und schließlich zu lindern.